Motorrad-Transport Neuseeland - Australien

  1. Verschiffen
  2. Verfliegen
  3. Crating (Transportkiste)
  4. Ablauf für Mondiale/MCL



Die Gesammtkosten sind auf der Strecke NZ – AUS besonders schwierig zu kalkulieren, da in Australien sehr viele / hohe Nebenkosten anfallen können – sowohl bei Schiffs- als auch Flugfracht. Ich kenne Fälle, wo Motorradkisten nur von Speditionen innerhalb des Hafen-/Flughafen-Geländes bewegt werden durften und wo die Entsorgung der Kisten dreistellig zu Buche schlug. Die Einzelfälle unterscheiden sich da erhelblich. Zum einen hängt es vom Ziel-Hafen/-Flughafen ab, zum anderen davon, mit wem man das Motorrad transportiert.

1. Verfliegen

 

Die Preise variieren mit dem Volumen der Motorräder. Ich schreib sie trotzdem mal dabei, damit man eine grobe Indikation hat, auch wenn die Angebote teilweise nicht vollständig sind.

 

Air New Zealand hatten uns das bei weitem teuerste Flugfracht-Angebot gemacht und sie wollten einen Airfreighter zwischen geschaltet haben, der die Dangerous Goods Declaration macht.

Ca. 2.055 EUR + DRG-Abwicklung durch Airfreighter

http://www.airnewzealand.com

 

Quantas waren die zweit teuersten.

Ca. 1.630 EU + Kosten in Australien.

http://qantas.com

Schlechter Service im eMail-Verkehr.

 

Greenfreight waren die günstigsten mit 1.350 EUR.

www.greenfreight.co.nz

Manch einer hat mit Greenfreight erfolgreich sein Motorrad verflogen und war sehr zufrieden.

In letzter Zeit mehren sich jedoch schlechte Berichte über Greenfreight.

So soll es am Abgabetag massive Preis-Quoten-Anhebungen und Streit über die Maße der Motorräder gegeben haben.

Ein fettes Manko aus unserer Sicht: der Flugtermin wird nicht garantiert. Ich hatte ein Beispiel gelesen, wo jemand sein Motorrad 10 Tage zu spät in Brisbane bekam und daraufhin explizit nachtgefragt. Antwort: wir können keine Termine garantieren.

 

Wie mir jemand, der industriell viel von AUS importiert bestätigte, ist es generell im Flugfrachtverkehr zwischen NZ und AUS keine Seltenheit, daß die eigene Fracht wieder ausgeladen wird und statt dessen verderbliche Ware oder Fracht eines guten (Groß-)Kunden an Board genommen wird.

 

Bei Greenfreight werden die Motorräder nicht auf Paletten gegurtet, sondern kommen direkt in Flug-Fracht-Kontainer. D.h. man kann die Motorrad-Koffer nicht abmachen. Das führt i.d.R. zu deutlich höheren Maßen und somit höhren Kosten.

Die eingangs genannten 1.350 EUR sind somit eigentlich nicht korrekt, da diese Zahl auf für Verfliegung üblichen Volumen basiert, bei dem die Koffer neben dem Vorderrad stehen.

2. Verschiffen

 

Es gibt sehr viele Anbieter für Motorrad-Verschiffung zwischen NZ und AUS.

Ich habe ca. zwei Dutzend angemailt und von fast allen Antwort bekommen.

 

Wir haben uns für Mondiale entschieden, die zum Einen einen guten Ruf in Sachen Motorrad-Transport haben und zum Anderen das bei weitem günstigste Angebot gemacht haben.

 

Katie Speck ist für die Motorrad-Verschiffung zuständig und beantwortete all unsere Frage zeitnah und umfassend. Herausragender Service!

 

Katie Speck

katie.speck@mondiale.co.nz

77 Richard Pearse Drive

Auckland Airport

Tel. +64 9 256 4111

http://www.mondiale.co.nz/

 

Kosten: 660 EUR pro Motorrad (inklusive Kistenbau und Hafengebühren in Australien (allerdings ohne Bio-Security-Gebühren)).

Wer eine eigene Kiste hat, kommt nochmal deutlich günstiger weg.

 

Für ein einzelnes Motorrad würde der Preis höher sein, da wir manche Gebühren für beide Motorrad zusammen nur einmal gezahlt haben.

Die Kosten-Komponenten im Einzelnen (unterschiedliche Währungen beachten!):

OTHC 10 NZD / kg

ECI: 20 NZD pauschal (egal wieviele Motorräder)

Export Dokumente: 55 NZD pauschal (egal wieviele Motorräder)

Compliance: 10 NZD pauschal (egal wieviele Motorräder)

Seafreight: 37 USD / kg

Export Sea BAF: 7 USD / kg

Der Gesammtpreis wurde auf Basis der echten Kilos (nicht über die Volumenformel) gerechnet, was zu einem deutlich günstigeren Wert geführt hat!

DRG (Dangerous Goods) Zuschlag: 200 USD – ist bei uns weggefallen, weil wir von MCL eine Bescheinigung hatten, daß der Tank leer und die Batterie abgeklemmt war. Ohne die Bescheinigung hat man keine Chance an der DRG Gebühr vorbei zu kommen.

 

Abholung der Motorad-Kiste bei einer Adresse in Auckland durch Mondiale: ca. 80 EUR.

Diese Abholungs-Kosten fallen weg, wenn man sich bei MCL eine Kiste bauen läßt.

 

Auf der für uns relevanten Route (Auckland-Sydney-Brisbane) geht bei Mondiale bespielsweise einmal pro Woche ein Schiff. 5 Tage bevor das Schiff in See sticht, muß die Motorrad-Kiste spätestens da sein.

Die Fahrt nach Brisbane dauert dann 5 Tage, so daß man bei diesem Zielhafen auf ein Minimum von 10 Tagen insgesammt kommt.

Natürlich bedient Mondial auch andere Ziele.

 

Zum Ablauf der Verschiffung mit Mondiale und den Kosten in Australien gibt es weiter unten noch Details.

 

See-Fracht-Alternativen:

 

RoRo (Roll on Roll off) mit Wallenius

Da spart man sich das Verpacken der Motorräder in eine Kiste.

Zum Einen war der Preis deutlich höher als bei Mondiale (inklusive Kistenbau), zum Anderen darf man bei Wallenius (offiziell) keine persönlichen Sachen mit verschiffen. Koffer müßten ergo eigentlich leer sein. Ob das kontrolliert wird, sei dahingestellt. Als wir mit Wallenius von Deutschland nach Kanada Ro-Ro-Verschifft haben, hat es niemanden vor Ort interessiert.

www.2wglobal.com

 

Diverse Anbieter bieten Rund-um-Sorglos-Pakete.

Bikesabroad haben das preislich interessanteste Angebot gemacht, das aber immer noch erheblich über der Mondiale Variante (inklusive Kistenbau durch MCL) lag.

Vorteil: hier muß man sich wirklich um nichts kümmern – weder in NZ noch in AUS. So zumindest die vollmundige Behauptung von Bikesabroad.

www.bikesabroad.com.au

 

Finger weg von getrouted!

Über die gibt es mitterweile so viele schlecht Erfahrungsberichte, daß sie indiskutabel geworden sind.

www.getrouted.com.au



 

3. Motorrad-Kiste

 

Grundsätzlich kann man versuchen, über Motorrad-Reise-Foren oder über lokale Motorrad-Händler umsonst eine Kiste zu bekommen.

Experience Motorcycle (BMW) in Auckland haben einen sehr guten Ruf in dieser Hinsicht.

Der deutsche Service-Manager Sebastian Elter gibt gerne die Kisten, in denen die BMWs aus Deutschland geliefert werden an Motorrad-Reisende ab. Aufgrund großer Nachfrage sollte man sich die allerdings bei Zeiten sichern.

Die Kisten haben ein minimalistisches Holzgestell und sind mit Pappe verkleidet. Wenn damit nicht schon unzählige Male Motorräder heil verschifft worden wären, hätte ich nicht geglaubt, daß diese Pappkartons bei stürmischer See Schutz gegen die restliche Fracht im Container bieten und zudem auch noch spapelbar sind.

Sollte der Shipper das nämlich in Frage stellen, so muß man das Volumen oberhalb der Motorrad-Kiste mitbezahlen. Da verfielfacht sich der Preis ganz fix.

 

Experience Motoradcycles (BMW)

625 New North Road, Auckland-Kingsland

S 36° 52.436 E 174°44.132

service [at] experiencebmw.co.nz

 

Auf den ersten Blick zwar nicht billig aber sehr zu empfehlen ist das Verpackungsunternmehmen MCL.

MCL Packaging Ltd

Email: andy [at] mclpackaging.co.nz

Phone: 09 275 9487

www.mclpackaging.co.nz

Auckland International Airport

42 Richard Pearse Drive

 

520 NZD (ca. 320 EUR) kostet der Kistenbau pauschal pro Motorrad. Inklusive Lieferung des verpackten Motorrades an Mondiale (Shipper). Lieferung an andere Air- und Sea-Freight-Unternehmen, von denen es haufenweise in unmittelbarer Nachbarschaft von MCL gibt, sind vermutlich auch umsonst.

Barzahlungspreis ohne Mehrwertsteuer (15%).

 

Der hohe Preis von 520 NZD relativiert sich nicht nur dadurch, daß die Anlieferung zum Shipper mit drin ist, sondern auch dadurch, daß MCL ein Dokument austellt, das mit Fotos bestätigt, daß die Batterie abgeklemmt und der Tank entleert wurde. Dadurch kamen wir um die DRG-Deklaration der Kräder rum, was uns pauschal 200 USD beim Shipper gespart hat!

 

Sehr kompetente Mitarbeiter. Schnelle Reaktionen und befriedigenden Antworten auf alle Fragen per eMail.

 

Mehr zur Verpackung durch MCL in der Ablaufbeschreibung weiter unten.



 

4. Ablauf Mondiale

 

NZ - Tag 1: Anlieferung der Motorräder um 7.00 morgens bei MCL.

Batterie muß abgeklemmt und die Kontakte ab-isoliert werden. Das Endergebnis wird vom MCL-Mitarbeiter fotografiert!

Der restliche Tankinhalt wird von MCL abgesaugt – außer man kommt wie wir auf den aller-letzten Tropfen an.

Falls es schnell gehen soll, sind die Kisten u.U. schon gemäß der vom Kunden angegebenen Maße vorgefertigt (nur die Höhe wird dann noch angepaßt).

Motorrad-Koffer, Helme, Jacke, Hose, Stiefel und noch einiges mehr haben wir in die Kisten beigepackt.

Alles kein Problem.

Die Kisten sind sehr solide, nicht unnötig groß (!) und die Arbeitsweise von MCL generell tadellos.

Verabredungsgemäß wurden die Kisten noch am gleichen Nachmittag nachmittags an Monidale geliefert (ein paar 100 Meter die Straße runter).

 

NZ - Tag 2: Bei Mondial Rechnung bezahlen (per Kreditkarte) wofür man im Gegenzug die für den Zoll nötigen Papiere ausgehändigt bekommt. Mit denen haben wir problemlos beim Zoll unsere Carnet gestempelt bekommen.

 

In Australien geht es dann weiter, wo der Kooperations-Partner AGS zuständig.

Mit Hilfe eines Online-Tracking-Tools kann man immer sehen, wo das Schiff bzw. der Container gerade ist.

 

Wenn das Schiff eingetroffen ist, dauert es noch einige Tage, bis der Container ausgeladen ist. Man kann aber schon mal zu AGS fahren und deren Rechnung zahlen: 467 AUD unabhängig von der Anzahl der Motorräder. Im Gegenzug bekommt man die für den Zoll nötigen Dokumente.

Beim Zoll dauert die Bearbeitung des Carnets offiziell einen ganzen Arbeitstag und wenn man noch Sachen in den Koffern oder in der Motorrad-Kiste hat, dann muß man auch noch "unaccompanied personal effects" deklarieren: die Bearbeitung dieses Formulars sammt detailierter Packliste, die man am besten schon vorbereitet, dauert offiziell 3 Arbeitstage. Mit viel Betteln wurden wir letztendlich in einer Stunde abgefertigt. Aber darauf bauen würde ich nicht. Ergo lieber ein bißchen früher damit loslegen.

Wenn der Zoll geschafft ist, geht es zum Nachbarschalter: AQIS = Bio Security. Hier zahlt man 55 AUD (unabhängig von der Anzahl der Motorräder) und dann muß man telefonisch einen Termin beim Warehouse (ACFS) für die AQIS-Inspektion ausmachen. Außerdem muß man noch die Zoll/AQIS-Papiere an das Warehouse faxen. Das hat freundlicherweise der AQIS-Mann (beim Zoll) für uns gemacht.

Das Warehouse/ACFS ist ein Tochterunternehmen von AGS und die haben eine eigene Abteilung, die für die AQIS-Inspektionen zuständig ist. Für diesen Dienst sind dann nochmal 77 AUD fällig.

 

Bei der AQIS-Instektion auf dem Gelände des Warehouse wurde unter die Schutzbleche und andere Motorrad-Teile gefaßt. Von den persönlichen Sachen mußten wir nur Schuhe auspacken und vorzeigen. Die ganze Kontrolle war nicht übermäßig penibel.

 

Die Kisten für die Motorräder darf man nicht beim Warehouse zurücklassen. Das ist noch nicht mal gegen Gebühr möglich. Manche Reisende haben in anderen Häfen Australiens dreistellige Beträge dafür gezahlt!

 

Positiv zu vermerken ist, daß bei AGS und ACFS genauso wie beim Zoll und bei AQIS alle super nett und umgänglich waren.

Es war auch kein Problem, daß wir mit unserem Mietauto auf das Warehouse Gelände fahren wollten. Das ist in anderen australischen Häfen scheinbar genauso verboten, wie die Motorräder dort selber aus dem Hafen raus zu fahren.

 

In Australien werden bei Kreditkartenzahlungen bei allen an dem hier beschriebenen Prozess Beteiligten Extra-Gebühren in Höhe von mehreren Prozent erhoben. Barzahlung ist somit günstiger.

 

AGS, ACFS und AQIS/Customs liegen über 20 km weit auseinander. Das ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht zu machen.

 

Die Adressen von AGS, ACFS, AQIS/Customs:

 

AGS World

218 Fison Av. West

Eagle Farm, QLD (Nähe Flughafen)

S 27 26.151, E 153 05.627

 

Australian Container Freight Service (ACFS)

S 27 22.913, E 153 10.483

Port of Brisbane

6.30 bis 15.00

www.auscfs.com

 

AQIS/Customs

20/22 The Circuit

(Nähe Flughafen)

S27°24.781 E 153°04.772

9.00 – 16.45



 

 

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Siehe: HELFT UNS

 

 



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© Frank Panthöfer