Verschiffung Deutschland - USA

Für den Transport eines Motorrades von Deutschland in die USA gibt es drei Möglichkeiten:

1) Flugfracht

2) RoRo

3) in einem Container auf einem Schiff

Grundsätzliches zu den drei Methoden habe ich hier beschrieben: Motorrad-Transport allgemein

 

Wir haben 2022 per RoRo von Bremerhaven nach Galveston, Texas verschifft, weil das von allen RoRo-Häfen in den USA für unsere Route der am besten gelegen war und weil die vermeintliche Nähe zu Houston mit seinem internationalen Flughafen vorteilhaft erschien.

Letzteres relativierte sich bei genauerer Betrachtung, da der Flughafen in Houston und der Hafen in Galveston rund 100 km voneinander entfernt sind und es keine Möglichkeiten gibt, von einem zum anderen mit ÖPNV zu kommen. Die günstigeste Variante ist ein Shuttleservice, der uns 70 Dollar für zwei Personen mit Gepäck gekostet hat: Galveston Limo.

Es war leider nicht möglich ein Auto in Houston am Flughafen zu mieten und in Galveston zurückzugeben.

 

Im Nachhinein war es ein Fehler, uns eine Unterkunft in Galveston zu suchen und dort auf das (wie so oft verspätete) Eintreffen des Schiffs zu warten, da in Galveston Unterkünfte etwas teurer sind als in Houston und es weniger Auswahl gibt. Zum anderen muß man die Zollformalitäten in Houston nicht weit vom Flughafen erledigen, da der Hafen von Galveston leicht überspitzt nur aus einem gesicherten Parkplatz besteht. Dort gibt es keine Büros vom Zoll, etc.

 

Ablauf beim Zoll:

Den temporärern Import der Motorräder macht man hier:

GPS: 29.938196565294984, -95.35139044500576

2350 N. Sam Houston Parkway, Houston Texas 77032, neunte Etage (es gibt da nur den einen Schalter, der auch für Schusswaffenregistrierung zuständig ist).

Temporäre Motorradimporte durch den Besitzer sind hier die extrem seltene Ausnahme und alle beteiligten Parteien am Prozess (Zoll, Hafen und Reederei) haben mit diesem Modell bei uns sehr große Probleme gehabt. Anfangs wurde uns unter anderem mehrfach vom Zoll und von der Reederei gesagt, wir bräuchten ein Carnet und müßten einen Broker einschalten, was nicht wahr ist. Erst durch die Intervention eines eigentlich für den Import am Flughafen zuständigen ranghöheren Zollbeamten ging es am zweiten Tag endlich voran.

Die für den Import normalerweise nötige EPA-Ausnahmegenehmigung wollte der Zoll gar nicht sehen (mehr zu EPA siehe Länderinfos USA).

Verlangt wurden lediglich die Frachtpapiere, die abgestempelt und gestanzt wurden. Siehe Foto.

Zusätzlich haben wir uns noch mitgebrachte und ausgefüllte CBP7501-Formulare abstempeln lassen, die dem Zöllner nicht bekannt waren und die er nur aus Kulanz gestempelt hat.

Ob nun die gestempelten und gestanzten Frachtpapiere oder das gestempelte CBP7501 oder vielleicht auch nur der Datenbankeintrag in deren Computersystem entscheidend ist, vermag ich nicht zu sagen. Man braucht auf alle Fälle einen Beleg für den temporären Import, sonst hat man beim Export gravierende Probleme, wie uns aus berufener Quelle versichert wurde.

 

Ablauf im Hafen:

Vom Einlaufen des Schiffs vergehen in der Regel ein bis zwei Tage, bis die Ladung als Ganzes vom Zoll freigegeben wird („agriculture hold”). Wenn dann noch die Zollfreigabe im System drin ist, dann kann man zum Hafen fahren. Entsprechende Telefonnummern vom Hafen und von der örtlichen Rederei-Repräsentanz hatten wir über unseren deutschen Schiffsagenten Intime bekommen. Das Hafentor zu dem man für RoRo-Fracht muss, ist Gate 40. GPS: 29.302967,-94.81408

Den Hafen darf man allerdings nicht einfach so betreten. Man braucht eine Security-Eskorte = einen freiberuflichen Fahrer, der die entsprechenden Sicherheitsfreigaben hat. Der chauffiert einem zum Pauschalpreis von 50 USD durch den Hafen: erst zu einem Büro, wo der Papierkram erledigt wird und dann zu den geparkten Motorrädern. Dort warten man dann auf einen Mitareiter der Hafenbehörde, der prüft, ob die Fahrgestellnummern in den Frachtpapieren mit denen der Motorräder übereinstimmen. Danach gibt es eine Passierschein und es geht eskortiert zum Hafenausgang.

 

New York und Miami scheinen die besseren Zielhäfen zu sein, nachdem was ich von anderen gehört habe. Dort läuft die Zollabfertigung etc. deutlich geschmeidiger.

Von Miami kann ich zudem aus eigener Erfahrung sagen, dass es dort guten öffentlichen Nahverkehr gibt, so dass man sich auch von der Unterkunft zum Motorrad-Abholen, bzw. umgkehrt mit Bus und Bahn bewegen kann.

Rückverschiffung USA -> Deutschland

Im Oktober 2022 haben wir unsere Motorräder dann ab Miami zurück verschifft.

Dafür haben wir nicht RoRo, sondern Container-Transport gewählt.

Organisiert hat auch diese Etappe der Olaf von intime.

 

Wir haben die Motorräder in Fort Lauderdale, circa 60 km nördlich von Miami im Warehouse von Westcoast Shipping (Partner-Unternehmen von intime) zusammen mit den Zollpapieren und den Fahrzeugscheinen abgegeben. Tank mußte nicht leer sein, die Koffer waren voll und wir hatten auch noch ein paar kleiner Gepäckstücke auf den Motorrädern, was beides bei RoRo nicht möglich ist.

 

Bei Westcoast Shipping wurde dann "gesammelt" bis ein Container mit Motorrädern voll war. Das kann ein paar Wochen dauern, hat aber den Vorteil, dass man nicht einen ganzen Container bezahlt, sondern nur pro Motorrad.

In Deutschland lief dann die Zollabfertigung ohne uns ab. Wir wurden irgendwann benachrichtigt, dass wir die Motorräder in Bremerhaven in einem Lagerhaus abholen könnten. Das alles lief reibungslos und unklompliziert.

 

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Siehe: HELFT UNS

 


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© Frank Panthöfer