Salamis betreibt RoRo-Fähren, die je einmal pro Woche von Athen und Thessaloniki über Zypern nach Haifa, Israel und zurück fahren.
Sie verschiffen Motorräder und auch Autos. Passagiere können nicht mitfahren.
In Haifa ist Rosenfeld (www.rosenfeld.net) der örtliche Agent, namentlich Mr. Rascheed. Er antwortet auf E-Mails zeitnah, aber stets unfassbar knapp.
Wir haben 2024 für die Passage Haifa (IL) nach Limassol (CY) pro Motorrad 330 € gezahlt, zuzüglich 4000 ILS (ca. 500 €) für Mr. Rascheed.
Israel-Griechenland hätte genauso viel gekostet. Desgleichen die Gegenrichtung.
Haifa (IL) – Limassol (CY) – Lavrio (GR) – Abfahrt donnerstags
Haifa (IL) – Limassol (CY) – Thessaloniki (GR) – Abfahrt dienstags
Verbindliche Buchung war seitens Mr. Rascheed nur mit maximal sechs Tagen Vorlauf möglich. Ähnliches hab ich von anderen gehört.
Ablauf in Haifa
Am Tag vorm Auslaufen der Fähre mußten wir um 10:00 bei Mr. Rascheed im Büro sein.
GPS: 32.821033, 34.996617
Bezahlung (Cash / Visacard) und Papierkram dauerten nur wenige Minuten, dann lotste uns ein Rosenfeld-Mitarbeiter per Auto zum Hafen und dort durch alle Stationen. Entspannte Aktion, die insgesamt 2,5 Stunden dauerte. Moppeds blieben in umzäunten Areal.
Da man selber auf RoRoFähren in der Regel nicht mitfahren darf, muss man ab Tel Aviv (circa 100km entfernt) fliegen.
Für Gepäckrollen auf den Krädern wird nicht gehaftet. Nach unserer weltweiten Erfahrung wird in Häfen und auf Schiffen viel geklaut, weshalb wir die Gepäckrollen entsprechend der Empfehlung der Fährlinie mit auf den Flug genommen haben. In dem Zusammenhang der Rat: Unbedingt bei der Flugbuchung darauf achten, dass Aufgabe-Gepäck erlaubt ist. Bei manchen Gesellschaften waren auf dieser Flugroute die Gebühren exorbitant, wenn man es erst nachträglich hätte buchen wollen.
Helm-Mitnahme als Handgepäck war bei El Al – wie auch bei allen anderen Fluglinien, mit denen wir das in früheren Jahren mal gemacht haben – kein Problem. El Al schien mir generell sehr kulant, was Handgepäck angeht. Da waren Fluggäste bei, die fünf Taschen mit in die Kabine nahmen.
Wir haben übrigens rund 120 EUR pro Person für den Flug bezahlt. Ohne Aufgabegepäck wäre es günstiger gewesen. Das erwähne ich natürlich nur als grobe Indikation.
Ablauf in Limassol, Zypern
Der Flughafen Zyperns ist Larnaca, das circa 70 km von Limassol, der Hafenstadt, in die die Motorräder verschifft werden, entfernt ist. Für 10 EUR pro Person kann man mit einem Shuttle-Bus vom Flughafen ins Zentrum von Limassol fahren. Fahrkarten gibt es am Schalter im Bereich der Autovermieter. Bus fährt stündlich. http://enlimassolairportexpress.eu
Mr. Rascheed hatte uns angewiesen, am Tag nach der Ausschiffung in Haifa um 8:00 Uhr zum Hafen in Limassol zu gehen. Dort würde uns jemand erwarten und mit uns die Motorräder herausholen. Ausdrücklich sagte er, wir sollen nicht zum Salamis-Büro (circa 800 Meter entfernt) gehen. Das stellte sich als Bullshit heraus.
Korrekt ist: Salamis sendet einem eine Email, wenn das Schiff da ist. Danach geht man zu deren Büro (GPS: 34.664783, 33.020367) und erhält die Bill of Lading, die man zwingend für den Zoll braucht.
Hätten wir das gewußt, hätten wir uns viel unnötige Rennerei ersparen können, da unser Schiff mit erheblicher Verspätung anlegte.
Ärgernis Nummer zwei: Mr. Rascheed hatte mir schriftlich bestätigt, dass alle Gebühren, insbesonder auch fürs Clearing, in den an ihn gezahlten 500 EUR enthalten seien.
Salamis wollte davon nicht wissen und sprach von einem Mißverständnis, was angesicht der eindeutigen schriftlichen Bestätigung ein Hohn war. Für sie war die Sache mit Aushändigung der Bill of Lading erledigt. Wir könnten ja versuchen, ohne Clearing Agent die Moppeds aus dem Zoll zu kriegen, meinten sie schulterzuckend. Nach einigem Büro-Pingpong beim Zoll wurde uns dort klar gemacht, dass eine Anmeldung der Motorräder im Online-System nur durch einen zugelassenen Clearing-Agent möglich sei, der uns pro Krad 110 EUR gekostet hat. Ich hab von anderen gelesen, die mehr bezahlt haben, was nur ein schwacher Trost ist. Der Clearing Agent kannte sich mit einem solchen Fall (temporäre Einfuhr eines in der EU zugelassenen Fahrzeuges) nicht aus und hat lange gebraucht, bis er endlich online das richtige Formular hatte. Dazu kamen dann noch Probleme wegen des verspäteteten Eintreffens des Schiffes und daraus resultierend fehlender Daten im Online-System, weshalb stundenlang das Zollformular nicht ausgefüllt werden konnte.
Resümee
Mit einem wie Mr. Rascheed würde man normalerweise keine Verschiffung durchführen wollen, aber es mangelt an realistischen Alternativen.
Die Probleme, die wir in Zypern hatten, scheinen zypern-spezifisch zu sein. Wir kennen andere, die direkt nach Griechenland zum gleichen Preis verschifft haben und dort die Motorräder ohne Clearing-Agent problemlos selber vom Schiff gefahren haben. Auch in die Gegenrichtung GR-IL lief es bei einer Freundin reibungslos.
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