Länder-Infos Kolumbien

Einreise

 

Wir sind beim ersten mal mit einem Segelschiff eingereist. Die Immigration wurde von einem Agenten für alle Passagiere erledigt: morgens hat er die Pässe in der Nähe des Schiffes bekommen und abends hat der Kapitän die Pässe in Kartagena in einem Hostal wieder ausgeteilt. Der Paß hat einen Einreisestempel erhalten und in den Stempel wurden handschriftlich „60 Tage“ eingetragen.

 

Bei der zweiten Einreise kamen wir über den Landweg aus Venezuela. Die Fingerabdrücke der beiden Zeigefinger wurden elektronisch erfaßt, man wurde kurz interviewt und gefragt, wie lange man in Kolumbien bleiben möchte. Wir haben wieder um 60 Tage gebeten und diese auch wieder in den Einreisestempel eingetragen bekommen.

 

In beiden Fällen keine Gebühren.

 

Ausreise

 

Fingerabdrücke der Zeigefinger werden wieder elektronisch erfaßt. Dann gibt’s einen Ausreisestempel.

 

Kfz-Einfuhr

 

Die Einfuhr der Motorräder wurde in Cartagena vom Agenten des Schiffs (Manfred) erledigt.

Schon zu Beginn der Schiffsreise wurden die Daten der Motorräder per online-Formular an ihn durchgegeben, so daß er eine „Voranmeldung“ machen konnte.

In Kolumbien angekommen, mußte wie immer erst die persönliche Immigration erfolgen.

Am zweiten Tag sind wir dann mit unseren Motorrädern zum Zoll gefahren, wo der Agent (bzw. sein Sohn) auf uns wartete. Die Fahrgestellnummern wurden von einem Zollbeamten überprüft und wir mußten ein paar Unterschriften leisten. Das Ganze fand sehr bequem draußen bei den Motorrädern statt und hat für uns 30 Minuten gedauert.

Das Permit bestand aus zwei Blättern.

Keine Gebühren (außer der für den Agenten).

Zoll = DIAN (N10°24.568 W75°32.008)

 

Da wir bei der Ausreise von Kolumbien nach Venezuela das kolumbianische Permit behalten haben, mußten wir bei der erneuten Einreise nach Kolumbien einige Tage später keinen Parpierkram erledigen.

Wir hatten bei der Ausreise den Zoll gefragt, ob wir das Permit behalten sollten oder ob es gecancelt und bei der Einreise ein neues beantragt werden müßte.

Ob letzteres auch möglich ist (um so z.B. die 60-Tage-Frist nochmal neu zu bekommen) können wir nicht sagen.

 

Kfz-Ausfuhr

 

Das aus zwei Blättern bestehende Permit wurde eingezogen. Fertig.



Kfz-Versicherung

 

Der Abschluß einer Kfz-Haftpflichtversicherung ist in Kolumbien Pflicht.

Man braucht dafür das Permit (Dokument für die vorläufige Einfuhr des Motorrades).

 

Es gibt verschiedene Versicherungs-Gesellschaften, die sich preislich kaum oder gar nicht unterscheiden.

Wir haben mühsam Seguro Del Estadio in Cartagena gesucht, weil die angeblich auch Policen für weniger als 90 Tage anbieten. Leider wollten die uns aber auch nur eine für drei Monate geben und waren zudem auch noch reichlich unfreundlich.

Wir haben 85.120 COP (ca. 34 EUR) für 90 Tage bezahlt.

Das Büro ist nur wenige 100 Meter von der Calle Mera Luna, in der praktisch alle Hostals und Hotels liegen, weg. Ohne Fragen findet man es nicht, da am Eingang kein Schild ist.

Seguros Del Estadio

Carrera 8 no 34-62

Edificio Banco de Bogota, Piso 8 (was soviel heißt wie: im Gebäude der Banco de Bogota, Etage 8)

 

In Kolumbien werden nur einheimische Kfz-Versicherungen anerkannt. Ob man im Einzelfall bei einer Kontrolle mit einer (gefälschten) weltweit gültigen Kfz-Versicherung durchkommt, sei dahingestellt.

 

Wir hatten vier Polizeitkontrollen. Bei einer davon wurde unsere Kfz-Versicherung kontrolliert.

 

Im Falle eines Unfalls ist man übrigens durch die eigene Kfz-Versicherung krankenversichert. Das hat für einen Freund von uns super funktioniert.

 

 

besondere Regelungen

 

Einheimische müssen zu bestimmten Tageszeiten das Motorrad-Kennzeichen auf einerWarnweste oder(?) auf dem Helm aufgedruckt haben. Gilt ggf. auch für die Sozia.

Diese Regelung gilt nicht für Ausländer.

 

Männer dürfen nicht als Sozius mitfahren. Kein Witz! Hintergrund düfte sein, daß so oft Drive-by-Shootings oder sonstige Straftaten verübt werden.

 



Verkehr

 

In Kolumbien wird ständig und überall rücksichtslos und total chaotisch überholt!

Oft zogen Busse und LKWs an den unglaublichsten Stellen hinter uns raus und quetschten sich Sekunden später mit brutaler Gewalt zwischen uns - die Überhol-Manöver waren schon im Ansatz zum Scheitern verurteilt und gingen nur gut, weil wir zähneknirschend und aus Angst um unsere Sicherheit Platz machten.

In den Bergen Ost-Kolumbiens war der LKW-Verkehr schlichtweg mörderisch! Keine Übertreibung. Siehe Reisebericht. In anderen Regionen war es nicht so schlimm.

 

In der Regenzeit sind viele Straßen (auch Fernstraßen erster Ordnung) wegen Ausschwemmungen, Überflutungen und vor allem wegen Erdrutschen unpassierbar.

 

Eine offizielle Internetseite, auf der man sehen kann, welche Fernstraßen gerade gesperrt bzw. beeinträchtigt sind:

http://www.invias.gov.co/

Man muß links im Menü "viajero seguro" anklicken.

Unten rechts kann man dann im neuen Fenster Start- und Ziel-Ort eingeben.

 

Es gibt sehr viele Maut-Stationen. An allen darf man als Motorradfahrer ganz offiziell rechts über eine speziell abgetrennte Schmal-Spur vorbeifahren ohne zu zahlen.

 

Wir sind viermal von den Bullen kontrolliert worden. Zahlen mußten wir nie, selbst wenn wir wirklich was Unerlaubtes gemacht hatten.

 

Mehrfach haben wir Cops mit Radarpistolen am Straßenrand gesehen. In Kombination mit dem sehr häufig (auch auf Landstraßen!) geltenden Geschwindigkeitslimit von 30km/h kann man sich vorstellen, daß das bösen Ärger geben kann.

 

 

Landkarten



Wir waren mal wieder mit unserer großmaßstabigen Südamerika-Karte unterwegs. Mehr als einmal, vor allem wenn es wegen Straßensperrungen in den Busch ging, hätten wir gerne eine bessere Karte gehabt. Sowas ist in Kolumbien jedoch sehr schwer zu bekommen. An zig Tankstellen haben wir vergeblich gefragt. In Cali haben wir einmal in einer Buchhandlung einen kolumbischen Straßenatlas für 4 EUR gesehen.

 

GPS

 

Wegen der vielen Straßensperrungen und den damit verbundenen Umwegen ist es in Kolumbien besonders wichtig, gutes GPS-Kartenmaterial zu haben!


 

Campen

 

Campingmöglichkeiten sind in Kolumbien rar.


 

Sicherheit:

 

Das üble Bild das wir von Kolumbien noch Ende der 90er hatten, hat sich drastisch geändert. Mittlerweile ist das Land wesentlich sicherer geworden und kann problemlos per Motorrad bereist werden.


 

WIFI

 

Mal abgesehen von Venezuela hat Kolumbien die bisher schlechteste Internetverfügbarkeit von allen Ländern auf dieser Reise gehabt. Wenn man Internet braucht, bekommt man es natürlich auch hier. Allerdings haben preiswerte Unterkünfte i.d.R. kein WIFI und wenn denn WIFI angeboten wird, funktioniert es trotzdem oft für längere Perioden nicht. Das kolumbianische Netz ist unzuverlässig und nicht allzu leistungsfähig.


 

Ersatzteile/Motorrad-Werkstätten

 

Die Verfügbarkeit von Ersatzteilen soll wesentlich besser sein als in den südlicheren Ländern (Ecuador, Bolivien, Chile).

Man sieht sehr viele „große“ Motorräder – mehr als in irgendeinem mittelamerikanischen Land! Von soher sollte der Markt und das Know How also indirekt gefolgert gar nicht so schlecht sein.

 

Wir hatten einen umfangreichen Werkstatt-Besuch, mit dessen Ergebnis wir zufrieden waren.


 

Kosten

 

Lebensmittel und Alkohol waren billig in Supermärkten (Wein wie immer nicht).

 

Für einfache Hotel-Zimmer haben wir zwischen 5 und 18 EUR gezahlt.

Camping kostete zwischen 3 und 12 EUR.

 

Werkstatt-Arbeitslohn war extrem günstig: unter 4 EUR / Stunde.

Für Reifenwechseln mit Maschine haben wir 1 EUR bezahlt.

 

Benzin kosteten fast überall im Land ca. 0,85 EUR pro Liter. In Grenznähe zu Ecudor gehen die Preise bis auf 0,50 EUR/Liter runter. In der Gegend um Cucuta (nahe der Grenze zu Venezuela) ist Sprit sogar noch billiger: ca. 0,38 EUR/Liter.

Als Referenz: zu dieser Zeit kostet Benzin in Deutschland 1,60 EUR.


Krad-Vagabunden – Licht und Schattenseiten einer Weltreise - Teil 1: Die Amerikas, Neuseeland und Australien

 

Neben spannenden Anekdoten aus dreieinhalb Jahren Motorrad-Weltreise, die oft mit selbstironischem Augenzwinkern erzählt werden, liegt der Fokus meines Buches auf einer anschaulichen Schilderung des Lebens „on the road“, das weit entfernt ist von einem niemals enden wollenden Urlaub. Denen, die von einer großen Reise träumen – egal mit welchem Fortbewegungsmittel – möchte ich einen realistischen Einblick in das Leben geben, auf das sie sich einlassen möchten. Allen anderen verspreche ich eine mitreis(s)ende, authentische Geschichte mit Höhen und Tiefen – Lachen, Staunen und Horizonterweiterung inklusive.

 

Als Ebook und Taschenbuch erhältlich.

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© Frank Panthöfer