Einreise
Man bekommt einen Stempel in den Reisepaß und eine Tourist-Card. Auf beiden ist die Aufenthaltsdauer von 90 Tagen vermerkt (unten rechts).
Imigration war in unserem Fall nicht direkt an der Grenze, sondern bei der Policia Federal im nächsten Ort.
Keine Gebühren
Ausreise
Man bekommt einen Ausreisestempel und gibt die Tourist-Card ab.
Imigration war auch bei der Ausreise im Ort vor der eigentlichen Grenze bei der Policia Federal.
Keine Gebühren.
Kfz-Einfuhr
Man muß den deutschen Fahrzeugschein und den Reisepaß vorlegen.
Man bekommt ein zweiseitiges Dokument über die vorläufige Fahrzeugeinfuhr.
Diese ist auf 90 Tage begrenzt.
Ungewöhnlich war, daß wir an dieser Grenze erst das Fahrzeug importieren und erst danach die persönliche Einreise machen mußten. Könnte natürlich auch eine Besonderheit des Grenzpostens bei Bernardo de Irigoyen gewesen sein.
Keine Gebühren
Kfz-Ausfuhr
Man gibt das Einfuhrformular bei der Aduana ab.
Wenn man in absehbarer Zeit wieder einreisen möchte, behält man das Einfuhrfomular.
Keine Gebühren.
Kfz-Versicherung
In Brasilien ist eine Kfz-Haftpflichtversicherung nicht vorgeschrieben.
Unsere in Argentinien abgeschlossene Versicherung ist auch in Brasilien gültig. (Siehe Länder-Infos Argentinien)
Impfungen
In Brasilien ist die Gelbfieber-Impfung vorgeschrieben. An der Grenze mußten wir jedoch keinen Impfpaß vorlegen.
Verkehr
In Brasilien wird oft chaotisch und dumm überholt. Allerdings ist es nicht so schlimm, wie in Kolumbien.
Ansonsten ist der Verkehr unproblematisch.
Online-Infos über Straßen-Konditionen in der Provinz Rio Grande do Sul:
http://www.deinfra.sc.gov.br/rodovias/mapa.jsp
Polizeikontrollen
Wir wurden kein einziges mal von den Bullen angehalten oder an den Kontroll-Posten der Policia Federal rausgewunken.
Kurz vor der Grenze zu Uruguay wurden wir vom Militär kontrolliert. Unsere Kennzeichen wurden notiert, wir wurden befragt (sie haben es zumindest versucht) und unser Gepäck wurde symbolisch durchsucht.
Maut
Fast alle Straßen der Kategorie 1 sind mautpflichtig – meistens auch für Motorräder.
Die Gebühren variieren stark.
Auf der Strecke Foz de Iguazu nach Curitiba haben wir im Schnitt immer ca. 2 EUR bezahlt und kamen für die Strecke auf rund 12 EUR!
Andere Strecken waren günstiger: 0,70 BRL (ca. 0,30 EUR) pro Maut-Stelle taten dort nicht weh.
In der Provinz Santa Catarina hatten die Mautstationen entweder eine Gratis-Motorrad-Spur oder wir durfen umsonst durch die Schranken. Ob das generell in der Provinz so ist, oder nur auf der von uns gefahrenen Strecke, kann ich nicht sagen.
Die Maut-Stationen im Nahbereich zu umfahren, ist so gut wie nie möglich.
Weitläufige Umfahrungen rechnen sich dafür in der Regel nicht.
Landkarten
Es lohnt sich, eine Karte mit „kleinem“ Maßstab zu erstehen, da es in Brasilien viele (geteerte) Nebenstraßen gibt, die zu fahren alleine aus Kostengründen sinnvoll sein kann, um so die teuren Mautstraßen zu vermeiden.
Karten gibt es unter anderem an den meisten Tankstellen zu kaufen.
GPS
Ich war mit der „Garmin City Navigator Brazil NT 2011.10“ unterwegs.
Die gute Nachricht: ich hab sie überlassen bekommen und kein Geld für diesen Schrott augegeben. Die schlechte Nachricht: diese Karte ist grotten-schlecht: keine Stadtpläne für viele Städte + Straßen abseits der Kategorie 1 scheinen in der Mehrzahl die reinsten Phantasie-Gespinnste zu sein und haben wirklich gar nichts mit der Realität zu tun. Unglaublich. Auch die POIs waren teilweise vollkommen daneben.
Die Funktion „Maut-Straßen vermeiden“ funktioniert zwar theoretisch, aber entweder umfährt man so mühsam Stellen, wo keine Maut-Stationen sind oder man wird wegen oben beschriebener Fehlfunktionen übelst in die Irre geführt und zahlt mehr Spritgeld, als man Maut vermeidet.
Ich hab die Funktion nach einigen Tagen frustriert wieder deaktiviert.
Eine Alternative könnte diese Karte sein, die ich leider nicht ausprobieren konnte:
(Wild) Campen
Wild campen ist zumindest im Süden Brasiliens praktisch unmöglich, da fast alles Land umzäunte Agrarflächen sind.
Campingplätze gibt es in manchen Regionen, in anderen dafür nicht. Die Campingplatz-Dichte kann selbst in den besseren Regionen nicht mit Argentinien, Paraguay oder Uruguay mithalten.
WIFI
Internet-Abdeckung war in Brasilien so schlecht, wie nirgendwo sonst in den Americas. Billige Unterkünfte und Campingplätze hatten in der Regel kein WIFI.
Selbst Internet-Cafes haben wir in mittelgroßen Städten suchen müssen.
Päckchen
Brasilien ist das perfekte Land, um sich ein Päckchen aus Deutschland zuschicken zu lassen: wir haben es zweimal gemacht und mußten in keinem Fall Zoll oder Steuern zahlen und die Päckchen sind auch nie im Zoll hängen geblieben, sondern immer direkt per Post an den Adressaten zugestellt worden. Letzteres ist in vielen Ländern nämlich ein Problem.
Ersatzteile/Motorrad-Werkstätten
Eine Honda Transalp, für die man in Deutschland rund 8.400 EUR bezahlen muß, kostet in Brasilien 15.500 EUR. Durch dieses typische Beispiel bekommt man ein Gefühl für die Motorrad- und auch Ersatzteilpreise in Brasilien.
Motorrad-Szene
Brasilien hat eine sehr große Motorrad-Szene. Es gibt viele „große“ Motorräder, viele Motorrad-Reisende und sehr viele Motorrad-Clubs.
Brasilianische Motorrad-Treffen würde ich tendenziell als die besten auf dem Kontinent bezeichnen.
Das ist eigentlich eine Seite für argentinische Treffen, aber man findet auch ein paar brasilianische:
http://www.rutasendosruedas.com.ar/calendario.htm
Treffen in der Provinz Santa Catarina:
http://www.amo-rs.com.br/index.php/eventos
Das brasilianische Pendant zur Motorrad-Karawane bzw. HUBB oder ADV ist:
http://www.redebrazilriders.com.br/
Neben einigen wenigen Events gibt es dort auch eine Übersicht der eMail-Adressen der Mitglieder (nach Provinzen geordenet).
Tanken/Benzin
Es gibt zwei Benzinarten: Gasolina comun und Gasolina additiva (oder so ähnlich). Letztere ist nur an wenigen Tankstellen verfügbar.
Gasolina Comun kostete zwischen 1,10 und 1,30 EUR pro Liter. Zum Vergleich: zur gleichen Zeit kostet ein Liter Super in Deutschland: 1,56 EUR
Angeblich enthält das Benzin bis zu 20 % Ethanol.
Das Tankstellennetz ist sehr dicht in Brasilien.
Kosten
Wir haben Brasilien als sehr teuer für südamerikanische Verhältnisse empfunden. Vor allem die hohen Benzinpreise schlagen böse zu Buche. Dazu kommen noch die teilweise sehr üppigen Maut-Gebühren. Auch Fähren (4,30 über die Rio de Iguazu) oder Parkgebühren in Foz de Iguazu und Umgebung schlugen fett rein (so man sie denn bezahlt).
In weiten Teilen Süd-Brasiliens ist wild zelten unmöglich und man findet auch nur schwerlich einen Campingplatz. Sehr einfache Hotels (an Tankstellen angegliedert) oder Liebes-Motels gibt es ab 35 oder 40 BRL (ca. 18 EUR) – sie zu finden ist aber nicht einfach. Normale Hotels kosten eher rund 100 BRL.
Lebensmittel sind deutlich günstiger als in Deutschland, aber etwas teurer, als wir es aus den anderen Ländern Südamerikas kannten.
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Siehe: HELFT UNS
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