Einreise
Erste Station: Migration. Dort muß man einen Antrag auf Visaerteilung ausfüllen und bekommt dann den unteren Abschnitt davon als Visum. Der Paß bekommt einen Einreisestempel.
Man bekommt auf Nachfrage 90 Tage Frist.
Keine Gebühren
Ausreise
Der Paß wird gestempelt und die Tourist-Card eingezogen.
Keine Gebühren.
Kfz-Einfuhr
Nach der persönlichen Einreise ist wie immer die Einfuhr des Motorrades angesagt. Man muß ein Formular ausfüllen und davon im Copyshop fünf Kopien machen + Kopie vom Reisepaß (nur Bildseite), Fahrzeugschein (Vorder- und Rückseite). Man erhält ein Dokument über die vorübergehende Fahrzeugeinfuhr (auf 90 Tage befristet (analog zum Visum)).
Ein Zöllner hat von Simon eine Cola gefordert. Das war ein halbherziger Versuch, der sofort erledigt war, als Simon meinte, es hätte keine Cola für ihn.
Keine Gebühren – weder für die Einfuhr noch sonst irgendwelche Spezial-Gebühren für Motorräder von denen wir im Vorfeld gehört hatten.
Kfz-Ausfuhr
Scheinbar wird normalerweise das Fahrzeug in einer Online-Datenbank erfaßt, was in Copacabana nicht möglich ist. War aber kein Problem, daß unserer Motorräder nicht in der DB waren.
Die Papier-Einfuhrbescheinigung wurde eingezogen.
Keine Gebühren.
Kfz-Versicherung
Ist nach dem was wir gehört und gelesen haben Pflicht, wurde an der Grenze aber weder verlangt, noch angesprochen, daß man sie bräuchte.
Dokumente
Der internationale Führerschein ist offiziell Pflicht in Bolivien. Bei der Einreise wollten sie überhaupt keinen Führerschein sehen.
Verkehr
Der Verkehr ist „südamerikanisch“, aber dennoch etwas entspannter als in den Ländern nördlich von Bolivien, was an der geringen Quote privater Fahrzeuge liegen mag.
Gesperrte und unpassierbare Straßen:
http://www.abc.gob.bo/ die Option „transitabilidad“ wählen, dann bekommt man eine übersichtliche Karte, auf der alle (Fern-)Straßen farblich (rot, grün, etc.) dargestellt sind.
Die Seite berücksichtigt neben Baustellen, Erdrutschen etc. auch Straßenblockaden wegen „sozialer Unruhen“, was in Bolivien häufig vorkommt.
Anzahl Strafmandate/Bullenkontrollen
Wir sind nicht ein einziges mal kontrolliert worden. Das war für Mittel- und Südamerika außergewöhnlich.
Wir sind bei den Mautstellen soweit möglich immer durch gefahren oder an der Seite vorbei.
Wir wissen von einem Fall, wo andere Motorrad-Reisende bezahlt haben. Auch uns haben sie im Bereich Tupiza zweimal versucht abzukassieren (dort konnte man nicht durch- oder vorbeifahren). Wir haben uns geweigert zu zahlen und damit war die Sache dann auch erledigt. Das Ganze schien recht willkürlich.
Landkarten
Wir haben uns die Straßen- und Städte-Karte „Sudoccidental Bolivia“ (1:1,47 Mio) für 30 BOB (3 EUR) in La Paz gekauft. Dort gab es auch etwas detailiertere Karten für den Bereich Salar de Uyuni und die Gegend um die Straße des Todes.
GPS
In Bolivien habe ich diese GPS-Karte benutzt:
Bolmap R11
Leider habe ich keinen Link, da die von mir benutze Downloadseite geschlossen wurde.
Die Karte sollte sich aber problemlos im Internet finden lassen.
Die Bolmap R11 hat zwar Schwächen im Bereich Copacabana und ab Uyuni südwärts, ist aber insgesamt „brauchbar“ und weitgehend routingfähig. Für die meisten Städte gibt es Städtpläne mit Straßennamen.
(wild) Campen
Es ist kein Problem, Stellen zum wild campen zu finden. Im Norden (auf dem Altiplano), hat man teilweise den Nachteil, ziemlich weit sichtbar zu sein, weil alles flach ist. Im Süden mangelt es dafür nicht an erstklassig gelegenen Spots.
„Reguläre“ Zeltmöglichkeiten haben wir keine in Bolivien gesehen.
Sicherheit:
Wir hatten keinerlei Sicherheitsprobleme und haben nicht eine einzige schlechte Geschichte von anderen Reisenden gehört.
WIFI
Preiswerte Unterkünfte haben in Bolivien in der Regel kein Internet.
Wenn ein Hotel mal ausnahmsweise WIFI hatte, dann war es performancemäßig immer bescheiden bis ultra-mieß.
Internet-Cafes gibt es natürlich auch in diesem Land in Hülle und Fülle.
Tanken
Es gibt nur eine Sorte Benzin, die verbleit (!) ist und angeblich 85 Oktan haben soll. Daß der Sprit verbleit ist, wurde uns zweimal von Tankwarten bestätigt, zur Oktanzahl konnten sie nichts sagen.
Der Preis war landesweit einheitlich: 0,37 EUR pro Liter. Außer in Tupiza (und vermutlich überall südlich davon): dort gab es einen speziellen Preis für Ausländer (ganz offiziell groß an der Tankstelle angeschlagen): 0,819 EUR pro Liter!
Zum Vergleich: 1 Liter Super kostete zu dieser Zeit 1,55 EUR in Deutschland.
Es empfiehlt sich, immer frühzeitig zu tanken, da vielen Tankstellen (vor allem außerhalb großer Städte) regelmäßig das Benzin ausgeht und das Tankstellen-Netz ohnehin nicht das dichteste ist.
Nachtrag 01/2012:
vermehrt haben wir von Motorrad-Reisenden gehört, daß in Boliven nun Ausländer gesetzlich vorgeschrieben den doppelten (?) Preis bezahlen müssen bzw. gar kein Benzin an sie abgegeben wurde.
Kosten
Unterkünfte waren in Bolivien zwar ein bißchen teurer als in Peru, aber immer noch sehr billig: im Schnitt haben wir 10 EUR für ein Doppelzimmer bezahlt (Bandbreite: 4 bis 15 EUR).
Das Preis-Leistungs-Verhältnis war zudem in Peru i.d.R. Besser was Unterkünfte anging.
Vorsicht vor Zusatzkosten, die erstmals am Abreisetag erwähnt werden – ein beliebte Abzocke in Bolivien!
Lebensmittel und Getränke waren in Boliven sehr billig. Siehe dazu auch die Beispiele in unseren Reiseberichten. Eine warme Mahlzeit an Essenständen auf Märkten schlägt mit rund 1 EUR zu Buche, selbst in Restaurants kann man für 2 bis 4 EUR satt werden. Eine Liter-Pulle Likör, von dem es viele leckere Sorten gibt, kostet rund 3 EUR. Rotwein gibt es ab 1,50 pro Flasche (allerdings mit einer nicht unerheblichen Chance, Plörre zu erwischen). Eine 660ml-Flasche Bier kostet am Büdchen etwas mehr als nen EUR und im Restaurant ca. 1,50 EUR.
Wer in Touri-Nepp-Restaurants/Kneipen geht, kann natürlich wie überall für Essen und Trinken viel mehr bezahlen.