Ein- / Ausreise
offiziell nötig für die Einreise:
1. Visum
2. Kfz-Haftpflichtversicherung fürs Motorrad
3. Nachweis über ausreichende Geld-Mittel
ad 1) Visum bekommt man an der Grenze nach einem kurzem Interview, das recht locker war und schon hatte man sein 180 Tage(!)-Visum, das auch zur wiederholten Einreise in dem Zeitraum berechtigte.
ad 2) Details zur Kfz-Haftpflichtversicherung für Kanada/USA gibt’s hier: Kfz-Versicherung USA/Kanada
Der Versicherungsnachweis wurde von uns weder beim Auslösen der Motorräder aus dem Zoll noch mangels Polizeikontrolle jemals unterwegs verlangt.
ad 3) wegen des überall erwähnten Nachweises von ausreichenden Geld-Mitteln hatten wir uns allerlei überlegt - unnötig. Hat niemand ihn von uns verlangt, was nicht heißt, daß es immer so sein muß.
Einfuhr Motorräder
Die Motorräder aus dem Zoll auszulösen, war ziemlich einfach.
Deutscher Kfz-Schein reichte.
Bei der zweiten Einreise über Land (von Alaska kommend) haben die Motorräder niemanden interessiert und es wollte auch niemand unsere Zollpapiere dafür sehen.
Verkehr ist extrem entspannt. Verkehrsteilnehmer sehr rücksichtsvoll.
Geschwindigkeitsbegrenzungen werden, wenn überhaupt, nur innerorts durchgesetzt.
Anzahl Strafmandate/Bullenkontrollen auf 27.500 km/in dreieinhalb Monaten: null!
Brauchbare Landkarten bekommt man als ADAC-Mitglied beim kanadischen ADAC-Pendant, dem CAA umsonst! Einige wenige Geschäftsstellen wollen nur eine Karte pro Person rausrücken, was nicht korrekt ist. Mit etwas Willensstärke bekommt man auch hier mehrere Karten.
Gekaufte Karten waren nach einigen Stichproben nicht besser.
In manchen Provinzen bekommt man sehr gute Landkarten bei den Tourist Offices.
Wer ernsthaft Logging- und Gravelroads fahren will, von denen es in Kanada SEHR viele gibt, der holt sich am besten die „backroad mapbooks“, die es an jeder Tankstelle gibt, die man aber auch über amazon.com bestellen kann. Da ist echt alles drauf! Extrem detailiert.
Beim CAA bekommt man auch Camping-Guides für lau, die wir oft zu Rate gezogen haben.
wild Campen:
Campingplätze gibt es in Kanada in rauhen Massen: entweder privat oder in den National-/Provincial Parks. In der Mitte von Kanada sind sie im allgemeinen billiger. Generell sind sie jedoch ziemlich teuer.
Wild campen ist speziell in den kaum besiedelten Gegenden, die flächenmäßig die Masse von Kanada ausmachen, kein Problem. Teilweise ist es jedoch schwierig (z.B. Atlantik Provinzen).
Nahezu überall jedoch ungefährlich. Wilde Tiere, speziell Bären sind ein Thema, zu dem sich jeder seine eigene Meinung bilden muß.
Unsere kann man hier nachlesen: Bären
Für British Columbia, die unserer Meinung nach interessanteste Provinz, soll es ein gutes Buch „BC for free“ (oder so ähnlich) geben, das sehr viele Stellen zum wild campen auflistet.
Diese Seite listet landesweit "Free Campsites" auf: https://freecampsites.net
Motorad-Reise-Treffen
Unser Favorit: das MRT Canada. Überschaubare Größe (unter 100 Teilnehmern), so daß man mit fast jedem persönlich bekannt wird und zudem noch ein genialer Veranstaltungsort: der Toad Rock Motorcycle Campground.
Das Treffen wird von der Kanadierin Anny und dem Deutschen Wolle organisiert. Letzterer ist übrigens Mit-Macher/Mit-Gründer des deutschen MRT und hat die Idee dieses Treffens bei seiner Auswanderung nach Kanada mitgebracht.
Alternative: auch vom internationalen Motorradreiseforum Horizons Unlimited gibt es in Kanada Treffen.
Sicherheit:
Noch nie haben wir uns in einem Land so sicher gefühlt!
Hier schließt, außer in den großen Städten, kaum jemand sein Haus, Auto oder Motorrad ab!
Man kann (fast überall) bedenkenlos sein Gepäck unbeaufsichtigt auf dem Motorrad lassen.
Wir sind, wie wohl mittlerweile die meisten Krad-Reisenden, mit eigenem Netbook/Laptop unterwegs. Daher ist WLAN (in Nordamerika WIFI genannt) für uns interessant:
gibt es in Kanada auf so ziemlich jedem privaten Campingplatz (außer in Alberta, wo es kurioser weise die Ausnahme war). Keine der Fast-Food-Ketten bietet WIFI und außer in den großen Städten bekommt man es i.d.R. nicht in Restaurants und Cafes.
Zu Hotels können wir mangels Erfahrungen nichts sagen.
Fast jede (Klein-)Stadt hat eine öffentliche Bibliothek, wo es fast immer kostenlos WIFI gibt. Bei einigen wenigen funktioniert es aber nur mit dem von mir ungeliebten Internet-Explorer!
Alles in allem war es kein Problem, in Kanada regelmäßig online zu gehen.
Kosten
Kanada war SEHR teuer!
Okay, Sprit als einer der Haupt-Kosten-Treiber (vor allem bei den extremen Distanzen, die man in Kanada zurücklegen muß) war mit ca. 70 bis 90 Euro-Cent relativ günstig (damaliger Preis für 1 Liter Super in Deutschland: 1,30 EUR). Alles andere, wie Ersatzteile, Campingplätze, Essen und vor allem Alkohol waren jedoch viel teurer als in Deutschland.
In entlegenen Gegenden kostet nicht nur der Sprit teilweise ein Vielfaches vom normalen Preis!
Krad-Vagabunden – Licht und Schattenseiten einer Weltreise - Teil 1: Die Amerikas, Neuseeland und Australien
Neben spannenden Anekdoten aus dreieinhalb Jahren Motorrad-Weltreise, die oft mit selbstironischem Augenzwinkern erzählt werden, liegt der Fokus meines Buches auf einer anschaulichen Schilderung des Lebens „on the road“, das weit entfernt ist von einem niemals enden wollenden Urlaub. Denen, die von einer großen Reise träumen – egal mit welchem Fortbewegungsmittel – möchte ich einen realistischen Einblick in das Leben geben, auf das sie sich einlassen möchten. Allen anderen verspreche ich eine mitreis(s)ende, authentische Geschichte mit Höhen und Tiefen – Lachen, Staunen und Horizonterweiterung inklusive.
Als Ebook und Taschenbuch erhältlich.