Ein-/Ausreise/Visum
Für einen Aufenthalt bis zu 60 Tagen benötigen Deutsche und viele andere kein Visum.
Die lästige Registrierungspflicht von einigen Nachbarländern ist in Kirgistan nicht existent.
Temporärer Import des Motorrades / Kfz-Versicherung
Der temporärer Import erfolgt auf Basis des deutschen Fahrzeugscheins. Er entfällt, wenn man aus Kasachstan und damit einem anderen Land der Eurasischen Wirtschaftsunion einreist.
Die Frist für den temporären Import innerhalb der Union beträgt ein Jahr, was zum Beispiel die Möglichkeit eröffnet, das Motorrad dort zu „parken“, heimzufliegen und die Reise im Folgejahr fortzusetzen.
In Kirgisien scheint keine KFZ-Haftpflichtversicherung vorgeschrieben zu sein. In keiner meiner Quellen war davon die Rede und auch an der Grenze gab es keine zu kaufen.
In Karakol, der ersten Stadt auf unserer Route haben wir dann dennoch eine für 5,70 EUR erworben, gültig für 15 Tage. Dritte Etage, links vom Treppenaufgang, leicht als Versicherungsagentur erkennbar. GPS: 42.49170, 78.39648
Straßen / Verkehr / Polizei
Das Straßennetz reicht von gutem Asphalt über schlaglöchrigen Teer bis hin zu Pisten in allen Zuständen.
Man kann das meiste in Kirgisien auf guten bis passablen Aphaltstraßen erreichen, die allerdings oft von Baustellenpisten-Abschnitten unterbrochen werden.
Im Vergleich zu Tadschikistan fährt es sich in Kirgistan geschmeidig und ohne große Herausforderungen.
Überholen mit minimalem Seitenabstand ist üblich. Da ist es wichtig, den Rückspiegel im Blick zu behalten und eisern die Spur zu halten.
Überholen an unübersichtlichen Stellen oder darauf bauen, dass der Gegenverkehr abbremst oder ausweicht, kommt ebenfalls regelmäßig vor.
Vordrängeln im Verkehr scheint allgemein akzeptiert zu sein und wird in unserer Wahrnehmung von den Benachteiligten immer widerstandslos und und ohne Hupen etc. hingenommen.
Gelegentlich haben wir allgemeine Polizeikontrollen gesehen, bei denen wir jedoch nie rausgezogen wurden.
Radar-Kontrollen sind im Großraum Bishkek (+100km) häufig, im Rest des Landes selten bis nicht existent.
GPS
alternativaslibres.org - Dort kann man als zahlendes Mitglied (circa 20 Euro Jahresbeitrag) u.a. eine komplette OSM-Karte für Asien (mit DEM = Höhenangaben) für Basecamp runterladen. Da diese zu groß fürs Garmin-Navi ist, muss man ggf. über MapInstall von Garmin den Kartenausschnitt, den man braucht, fürs Navi erzeugen.
Kostenlose Alternative ohne Höhenangaben: https://garmin.bbbike.org
Vorteil: Man kann individuelle Karten zusammenstellen und bekommt sie direkt im richtigen Format fürs Navi geliefert.
Nachteil: Keine Karte für die Installation auf dem Laptop / Basecamp.
Landkarte / Reiseführer
Für Freunde von Papier-Landkarten ist die reiß- und wasserfeste des Reise-Know-How-Verlages erste Wahl: Kirgisistan / Kyrgyzstan (1:700.000), ISBN: 978-3831774616 *
Empfehlenswerter Reiseführer: Trescher Verlag - „Reiseführer Kirgistan: Zu den Gipfeln von Tien Schan und Pamir. Bischkek, Ala Artscha, Issyk Kul, Naryn, Osch und Alaj-Tal“, ISBN: 978-3897948273 *
(Wild) Campen
Kirgisien ist, ähnlich wie Kasachstan und Tadjikistan ein Paradies zum Wildzelten.
Reguläre Campingplätze sind nahezu nicht existent.
Sicherheit:
Wir haben uns Kirgistan sehr sicher gefühlt – sowohl beim Umgang mit Zivilisten als auch Uniformierten.
SIM-Karte / Registrierungspflicht für Smartphones
MegaCom hat die beste Netzabdeckung in Kirgistan
Die kann man sich für die verschiedenen Mobilfunk-Anbieter hier anschauen:
Wir haben uns eine SIM-Karte von MegaCom für 5 EUR gekauft. Unbegrenztes Datenvoluen. Einstecken und fertig. Sehr schnelle Performance.
Smartphones müssen in Kirgisien registriert werden. Dafür hat man eine 30-Tage-Frist ab dem ersten Tag, an dem es in einem kirgisischen Mobilnetz eingeloggt war. Auch wenn man KG zwischenzeitlich verläßt, tickt die Uhr weiter. Nach Ablauf der Frist wird die IMEI des Smartphones
im Falle der Nichtregistrierung auf eine schwarze Liste gesetzt und man kann nicht mehr damit telefonieren oder mobile Daten nutzen. Wir haben es leidvoll selber erfahren.
Die Registierung ist in nur drei Büros landesweit oder online möglich: www.imei.kg
Neben dem Reisepass braucht man dafür auch eine persönlich Registration Card, die man aber erst beantragen kann, bzw. muss, wenn man länger als 30 Tage im Land ist.
Wer wie wir das Land zweimal visafrei für in Summe unter 30 Tagen besucht, ist in einer Regelungslücke gefangen und kann das Smartphone nicht wieder freischalten.
Manchmal reicht es wohl, die SIM-Karte in einen anderen Slot zu setzen, der eine eigene IMEI hat, sagten die Damen im Registrierungsbüro. Bei mir hat es nicht geholfen.
Ersatzteile/Motorrad-Werkstätten
Große Motorräder haben wir selbst in der Hauptstadt kaum mal gesehen. Entsprechend dünn ist das Angebot in Sachen Ersatzteile, Reifen und Werkstätten.
Bishkek und vor allem Osh sind die besten Orte dafür.
In Osh gibt es z.B. Zorro Moto (quasi Nachfolger von Muztoo), bei dem man gegen einen Vorkasse-Abschlag u.a. Heidenau Reifen bestellen kann. https://www.zorromoto.com/
Hat bei uns zuverlässig geklappt.
Da Kasachstan zur Eurasischen Zollunion gehört, kann Dean aus Moskau auch in jede größere Stadt in KG Reifen innerhalb weniger Tage liefern (u.a. Mitas, Heidenau). Details siehe Länder-Infos Russland.
Tanken/Benzin
92er circa 0,65 EUR, 95er gibt es für 74 Cent.
Das Tankstellennetz ist in besiedelten Gebieten dicht und es findet sich meist auch eine moderne Tanke, bei der man bedenkenlos ohne Filtereinsatz tanken kann. Auf entlegeneren Strecken sollte man nicht bis zum letzten Tropfen fahren und mit 92 Oktan zufrieden sein.
Bezahlt wird überlicherweise per Vorkasse. Oft, aber nicht immer, kann man die Kreditkarte an der Kasse abgeben und volltanken „bestellen“. Vereinzelt geht das nicht. Dann bleibt nur der Vorabkauf einer verbindlichen Literzahl. Sollte man die nicht voll nutzen, bekommt man kein Geld zurück.
Kosten
In Restaurants ißt man deutlich günstiger als in heimischen Gefilden, auch wenn auf den Rechnungsbetrag noch in der Regel eine sogenannte Servicegebühr von 15% drauf kommt – egal wie mies der Service war.
Lebensmittel in Supermärkten sind noch einen Hauch günstiger als in Kasachstan und deutlich billiger als daheim.
Für ordentliche Doppelzimmer haben wir in der Regel um die 20 EUR bezahlt.
Beim Buchen über booking.com gab es allerdings mehrfach Verdruss, wenn uns Unterkünfte kurzfristig informiert haben, dass sie überbucht oder das Zimmer aus anderen fadenscheinigen Gründen nicht zur Verfügung stünde. Auf derlei Fälle konkret angesprochen, hat der Kundenservice dieser App in jedem Fall versagt: Außer Floskeln gab es keine Gutmachung für uns oder Abstrafung/Sperre für die schwarzen Schafe, von denen es in den STANs scheinbar viele gibt, wenn man Einträgen auf Google Maps glauben darf.
Waren diese Infos nützlich für Dich?
Falls Du Dich revanchieren möchtest, würden wir uns freuen!
Siehe: Krad-Vagabunden-Support
Die mit * gekennzeichneten Links sind sogenannte Affiliate Links. Kommt über einen solchen Link ein Einkauf zustande, werde ich unter Umständen mit einer Provision beteiligt. Für Dich entstehen dabei keine Mehrkosten. Ob, wo, wann und wie Du ein Produkt kaufst, bleibt natürlich Dir überlassen.