Länder-Infos Iran

 

 

 

Einreise/Visum

 

Visum Schritt 1: Man benötigt eine Referenznummer, die man online über diverse Agenturen beantragen kann.

Von www.iranianvisa.com ist unbedingt abzuraten. Ich kenne eine ganze Reihe von Motorrad-Reisenden, die von denen abgezockt wurden: die Gebühren (teilwiese sogar mehrfache Nachzahlungen) wurden eingesackt, ohne daß je eine Gegenleistung erbracht wurde.

 

Gute Berichte haben wir über diese Argentur gehört. Wir selbst waren mit ihnen NICHT zufrieden (siehe unten).

www.persianvoyages.com

 

Aufgrund Empfehlung eines Motorrad-Reisenden haben wir diese dänische Argentur benutzt, die im Gegensatz zu PersianVovages sehr zeitnah und kompetent gewortet hat. Kommunikation in Englisch.

jacob  [at] privateguide.dk

Nach einer Woche hatten wir unsere Referenznummer = offizielle Einladung in den Iran.

Kosten: 84 EUR per gebührenfreier EU-Überweisung mit IBAN/BIC.

Mehrere Freunde haben mittlerweile ebenfalls gute Erfahrungen gemacht. Auch in schwierigen Fällen hat Jacob durch außergewöhnliches Engagement helfen können! Top!

 

In manchen Botschaften kann man das Visum scheinbar auch ohne Referenznummer beantragen.

 

Schritt 2: Beantragung des Visums in der Botschaft, die man bei Beantragung der Referenznummer angegeben hat: in unserem Fall: Lahore (Pakistan)

 

Schritt 3: Fingerabdrücke (u.U. nur in Lahore üblich)

Bei der iranischen Botschaft bekommt man ein Formular, mit dem man zur pakistanischen Polizei gehen muss. In Lahore: CPO – Finger Print Branch (Stadtteil Anarkli), N31°33.938, E074°18.458

Öffnungszeiten 8:00 bis 14:00, Mo – Fr (?)

Wenn man dort nach zig Sicherheits-Checks irgendwann mal im richtigen Büro gelandet ist, werden in einem umständlichen Verfahren die Fingerabdrücke auf das iranische Formular abgenommen.

Offizielle Gebühr: 10.000 PKR – wurde uns aber netterweise erlassen, nachdem wir auf deren Wunsch hin eine handschriftliche Erklärung über unsere Mittellosigkeit (!) aufgesetzt hatten.

 

Schritt 3b: Gesundheits-Check

Bei uns wurde er nicht erwähnt. Ein Freund von uns mußte ihn drei Tage später jedoch machen: Blut ab nehmen lassen im Nachbar-Gebäude der Botschaft. Ergebnis kann man am darauffolgenden Tag abholen.

 

Schritt 4 wieder in die Botschaft gehen, Finger-Abdruck-Formular und Reisepaß abgeben und Gebühr zahlen.

7.000 PKR (ca. 55 EUR): zwei bis drei Tage Bearbeitung

oder 10.500 PKR (Ca. 80 EUR) zahlen, um das Visum noch am selben Tag zu bekommen.

Wichtig: vorher Kopie vom Reisepaß machen, da man sich in Lahore oft ausweisen muß!

 

Schritt 5:

Den Paß sammt Visum am entsprechenden Tag abholen (nachmittags).

 

Tip: außer Lahore gibt es in Pakistan noch eine Reihe von Städten mit iranischen Konsulaten.

Definitiv nicht zu empfehlen: die Botschaft in Islamabad. Ein Freund von uns wurde dort abgelehnt, ein weiterer fast zwei Monate lang verarscht und kräftig ausgenommen.

 

Das Visum muß innerhalb von 90 Tagen angetreten werden und ist gilt ab dem Einreisetag für 30 Tage.

Wir haben formlos um vier Monate ersucht, die uns auch bewilligt wurden.

Wir wissen von Fällen, wo nur kürzere Visa-Zeiten gewährt wurden und wo das Visum innerhalb von 30 Tagen angetreten werden mußte.

 

Das Visum kann man scheinbar problemlos im Land verlängern lassen (90 Tage Maximum?).

Wir wissen von mehreren Motorrad- und Fahrrrad-Reisenden, die das gemacht haben.

 

Die eigentliche Einreise verlief von Pakistan kommend reibungslos: wir bekamen einen Stempel in den Paß, der komplett in Farsi „geschrieben“ ist.

 

Die laut Auswärtigem Amt nachzuweisende Krankenversicherung wurde weder beim Visum-Antrag noch bei der Einreise verlangt.

 

Zoll: wir wurden zu unserer Überraschung bei der Einreise nicht durchsucht.

Ähnliches berichten Freunde, die von der Türkei aus eingereist sind.

 

Ausreise

 

Man bekommt einen Ausreisestempel in den Reisepaß.

 

Keine Gebühren bei Ein- und Ausreise.

 

 

 

 

Kfz-Einfuhr

 

Das Carnet wurde ordnungsgemäß bearbeitet.

 

Man braucht weder für die eigene Einreise noch für den Kfz-Import einen (kostenpflichtigen) Helfer!

 

Kfz-Ausfuhr

 

Das Carnet wird abgestempelt. 

Wir mußten an dem mittleren der drei iranisch-türkischen Grenzübergänge eine Benzin-Ausfuhr-Steuer in Höhe von ca. 1,50 EUR pro Liter Tankinhalt bezahlen. Das war kein Trick, sondern regulär. Allerdings scheint die Steuer nicht bei jedem Motorrad-Reisenden erhoben zu werden.

 

Keine Gebühren für die Kfz-Ein- und -Ausfuhr.

 

 

 

 

Kfz-Versicherung

 

Von uns wurde an der Grenze kein Kfz-Versicherungs-Nachweis verlangt.

Manche deutsche Versicherungen decken den Iran mit ab: das entsprechende Kästchen „IR“ auf der grünen Versicherungskarte darf nicht durchgestrichen sein.

 

Im Land kann man Versicherungen für ein Jahr bekommen. Die Preise scheinen zwischen 48 und 100 EUR zu variieren.

 

Über die Notwendigkeit und Sinnhaftigkeit einer solchen Versicherung kann man streiten.

 

Wir würden ganz sicher keine Versicherung im Iran abschließen.

 

Bei Verkehrskontrollen wurden wir nie nach einer Versicherung gefragt.

 

 

 

 

Verkehr

 

Rechtsverkehr

 

Kommt man von Europa, wird man den Verkehr im Iran vermutlich nicht gerade lieben. Iraner lieben es dicht aufzufahren, mit minimalem seitlichem Abstand zu überholen und möglichst knapp einzuscheren.

Wer sich vom Straßenrand in den fließenden Verkehr einfädelt, setzt keinen Blinker und wartet ganz sicher keine Lücke ab.

Blinde Überholmanöver und dergleichen mehr kommen oft vor.

Wenn man hingegen von Indien/Pakistan in den Iran kommt, wird man den Verkehr als recht relaxed empfinden. Die Iraner befolgen zumindest teilweise Verkehrsregeln und sind gerne bereit, einem Ausländer Vorfahrt zu gewähren, auch wenn er eigentlich keine hat.

 

Es gibt relativ häufig Radarkontrollen.

Als Ausländer hat man gute Chancen bei moderaten Vergehen nicht belangt zu werden. Die Iranische Gastfreundschaft scheint wirklich allumfassend.

 

In Belutschistan (Grenzgebiet zu Pakistan) muß man mit Polizei-/Militär-Eskorte fahren. Das ist kein Vergnügen (siehe entsprechender Reisebericht).

 

Iranischen Frauen ist es gesetzlich verboten, Motorrad zu fahren. Ausländer scheinen von der Regel ausgenommen zu sein.

 

Frauen müssen permanent (auch unter dem Helm) ein Kopftuch tragen. Außerdem ist ein Mantel oder Rock/Kleid Pflicht, das den Popo verhüllt.

 

An Mautstationen darf man als Motorradfahrer gebührenfrei vorbei fahren.

 

Über 90 Prozent der Straßen sind geteert und selbst die Schotterstraßen sind in gutem Zustand.

 

 

 

 

Landkarten

 

Vor Ort scheint es nur großmasstabige Karten in Persisch zu geben, die praktisch nutzlos sind.

 

Wir waren mit der Karte von Freytag und Berndt (Maßstab 1:1,5 Mio)* unterwegs.

Detailierungsgrad: ideal!

Viele gute Nebenstrecken (geteert) haben wir dadurch gefunden, die der Navi nicht kannte.

 

Außerdem helfen die zahlreich einzeichneten Sehenswürdigkeiten bei der Routenwahl.

 

 

 

GPS

 

GPS scheint mittlerweile im Iran legal zu sein.

Wurde bei uns nie moniert, obwohl es einige Soldaten und Polizisten mit großem Interesse zur Kenntnis genommen haben.

 

 

 

 

(Wild) Campen

 

Der Iran ist eins der camping-freundlichsten Länder der Welt!

Iraner zelten und picknicken mit Leidenschaft – vorzugsweise in öffentlichen Parks, die es in fast jeder Stadt gibt – oft mit mit WC und Trinkwasser.

 

Wild zelten ist fast überall möglich. Mangels schützender Bäume etc. wurden wir allerdings immer mal wieder von den Einheimischen besucht, die nie ein Problem damit hatten, daß wir dort campierten. Ganz im Gegenteil: wir wurden immer mit Wasser, Tee und vor allem frischen Obst und Gemüse beschenkt.

 

 

 

 

Sicherheit:

 

Die Menschen im Iran sind super freundlich und wir haben uns nie gefährdet gefühlt.

In kaum einem anderen Land hätten wir es gewagt, in Sichtweite der Straße oder in Städten zu zelten. Im Iran ist das so ungefährlich, wie es nur sein kein.

 

Kontakte mit der normalen Verkehrspolizei liefen locker ab. Mit Polizei und Militär in Belutschistan haben wir uns aber ausgesprochen unwohl gefühlt! Im Gegensatz zu ihren pakistanischen und indischen Kollegen ließen sie keine Zweifel daran, wer die Macht hat und oftmals auch daß wir nicht willkommen sind.

 

Wir wissen von mehreren Fällen wo Motorrad-Reisende im Iran mit Militär und Geheimpolizei ernsthafte Schwierigkeiten hatten. Das Negativ-Highlight: die Krefelder haben 2 Tage eingesessen, nachdem sie aus Versehen in eine Sperrzone gefahren waren.

 

 

 

 

WIFI

 

Der war in Sachen WIFI-Abdeckung eher bescheiden. Preiswerte Hotels haben kein WIFI und selbst in 2-Sterne-Hotels muß man teilweise 30.000 IRR (ca. 0,75 EUR) pro Stunde für WIFI zahlen.

Uns ist ein einziges Cafes/Restaurants mit WIFI im ganzen Iran untergekommen und auch Internet-Cafes sind selten.

 

Zudem ist die Performance des WIFI echt mieß.

 

Die Zensur im Iran hat zur Folge, daß viele Internet-Seiten gesperrt sind. Z.b. Facebook, Google-Maps, Google-Translater, GMX, usw.

Oft kann man die Sperre aber umgehen, in dem man statt der Startseite eine Unterseite anwählt (z.B. GMX-Login) oder einen Filter benutzt.

 

 

 

 

Ersatzteile/Motorrad-Werkstätten

 

Da es im Iran offiziell nur Motorräder bis 200 ccm gibt, sieht es in Sachen Ersatzteile und Reifen schlecht aus. Mit viel Glück kann man Reifen in Theran auftreiben.

 

Nur vom Hörensagen: mehrere Hubb-Member waren mit dem hier zufrieden:

Mr. Saeid in Esfahan, N 32 37 374 E 051 37 548

 

 

 

 

Tanken/Benzin

 

subventionierter Benzin-Preis für Iraner: 4000 IRR

Ausländer-Preis: 7000 IRR (0,18 EUR)

Zum Vergleich: damaliger Benzinpreis in Deutschland: 1,61 EUR/Liter

 

Das Tankstellennetz ist dicht. Pro Stadt gibt es allerdings in der Regel nur wenige Tankstellen, so daß man manchmal ein bißchen suchen muß. Aber auch entlegene Gebiete sind akzetabel abgedeckt.

 

 

 

 

Kosten

 

Preise werden fast immer in der alten Währung Toman angegeben.

1 Toman = 10 Rial (IRR)

 

Ausländische Kreditkarten funktionieren im Iran nicht.

Rial können gegen USD getauscht werden. Machmal auch gegen EUR.

 

Tip: Geld nicht bei Banken, sondern bei Wechselstuben oder schwarz tauschen.

Als wir dort waren: offizieller Banken-Kurs: 22.000 IRR = 1 EUR

Wechselstuben-Kurs: 31.500 IRR = 1 EUR

 

Da es in vielen untouristischen, grenzfernen Städten keine Wechselstuben gibt, muß man unter Umständen in Hotels oder Geschäften unter der Hand tauschen, wo stets mindestens 30.000 IRR für den Euro gab.

 

Wir haben mit einer Ausnahme zwischen 30.000 und 40.000 IRR (7,50 bis 10 EUR) für Doppelzimmer bezahlt. In vielen Städten fingen Übernachtungspreise jedoch erst bei 30 oder 40 Dollar (ca. 25 bis 30 EUR) an. Verglichen mit seinen östlichen Nachbarn ist der Iran diesbezüglich also ziemlich teuer. Allerdings waren die Zimmer deutlich sauberer als in Pakistan und Indien.

 

Für eine einfache warme Mahlzeit zahlt man zwischen 0,50 (= Frühstück oder von einem Straßenstand) und 3 bis 4 EUR (= Pizza/Fleisch etc. im Restaurant).

Lebensmittel in Supermärkten sind sehr preiswert (sogar noch billiger als in Pakistan, Indien, etc.).

 

 

Krad-Vagabunden – Licht und Schattenseiten einer Weltreise - Teil 1: Die Amerikas, Neuseeland und Australien

 

Neben spannenden Anekdoten aus dreieinhalb Jahren Motorrad-Weltreise, die oft mit selbstironischem Augenzwinkern erzählt werden, liegt der Fokus meines Buches auf einer anschaulichen Schilderung des Lebens „on the road“, das weit entfernt ist von einem niemals enden wollenden Urlaub. Denen, die von einer großen Reise träumen – egal mit welchem Fortbewegungsmittel – möchte ich einen realistischen Einblick in das Leben geben, auf das sie sich einlassen möchten. Allen anderen verspreche ich eine mitreis(s)ende, authentische Geschichte mit Höhen und Tiefen – Lachen, Staunen und Horizonterweiterung inklusive.

 

Als Ebook und Taschenbuch erhältlich.

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© Frank Panthöfer