Wir sind wieder in der Heimat und unser Online-Shop ist daher wieder aktiv.
Unsere Bücher sind versandkostenfrei als Taschenbuch (auf Wunsch mit Widmung) und als Ebook in allen gängigen Formaten erhältlich:
Auch Kappen und Aufnäher sind damit wieder direkt bei uns haben.
Pullis, T-Shirts, etc. werden ausschließlich über unseren externen Spreadshirtshop vertrieben.
Schwarze Wolken am Krad-Vagabunden-Himmel - im übertragenen Sinne:
Ein familiärer Notfall hat unsere sofortige Rückkehr in die Heimat nötig gemacht.
Mitte August 2020
Mühsam hatte ich mich in Position gebracht: Halb auf dem Rücken, halb auf der Seite liegend, das Smartphone mit beiden Händen haltend, um im Foto Vorderrad, bulgarischen Held und Flagge
einzufangen.
Und dann kam dieser riesige Streuner plötzlich ins Bild und flott auf mich zu. Ich sah nur noch seine riesige Zunge und mir war sofort klar, dass ich keine Chance hatte, schnell genug aus der blöden
Stellung wieder hoch zu kommen.
Manchmal hilft nur "Augen zu und durch", was in dem Fall, Auslöser drücken und auf Rettung durch Simon hoffen, hieß.
Für solch eine Portion sehr schmackhafter frittierter Fischchen zahlen wir hier in der Regel zwischen 1,25 und 3 EUR.
Und auch sonst sind die Preise in Bulgarien äußerst Langzeit-Reisenden freundlich. Ordentliche Doppelzimmer mit WiFi und diversen anderen Annehmlichkeiten schlagen mit gerade mal 15 bis 25 Euro zu
Buche und selbst das Tanken belastet unsere Reisekasse mit unter einem Euro pro Liter für europäische Verhältnisse ungewöhnlich gering.
Auch wenn uns Derlei unter erschwerten Reisebedingungen routiniert von der Hand geht, so haben wir bei 35 Grad im Schatten doch einige Schweißtropfen vergossen.
Perfektes Arrangement:
Im MotoCamp Bularia kann man nach einem heißen Fahrtag quasi direkt vom Sattel in den Pool "hüpfen".
Und kaltes Bier gibt's auch dazu!
Da lacht das Krad-Vagabunden-Herz!
Anfang August 2020
GPS-Koordinaten: 43.037300, 25.249183
Wandertag in Bulgariens Nordwesten.
Die aus dem "grünen Meer" aufragenden Sandsteinfelsen in der Region um Belogradchik sind ein grandioser Anblick und mangels ausgeschilderter Wanderwege auch hilfreiche Orientierungspunkte, wenn man
erstmal mittendrin unterwegs ist.
Was diese Wanderregion zudem attraktiv macht: Wir haben den ganzen Tag keinen einzigen anderen Menschen getroffen, ausser auf der spektakulären Burg, die in und auf die Sandsteinfelsen gebaut wurde.
Tipp für diejenigen, die sich auf Reisen nicht nur für heile Touri-Welt interessieren:
Der Gift-Schlamm-See von Geamana, Rumänien
Nur noch die Spitze des Kirchturms ragt aus der grauen, dickflüssigen Giftbrühe auf, deren Pegel mangels Abfluss immer höher steigt. Seit dreißig Jahren entsorgt hier eine Kupfermine ihren toxischen Schlamm.
Wir sind auf diese gigantische Umweltsünde letztes Jahr durch eine sehenswerte Doku auf Arte aufmerksam geworden und haben uns das Elend nun aus der Nähe angesehen.
Schockierend und im negativen Sinne faszinierend, dass es so etwas in der EU gibt.
GPS-Koordinaten: 46.324303, 23.211099
Die letzten +/- 10 km dorthin sind stellenweise schlammige Schlaglochpiste.
Weit weg von schnarchenden "Campingkuschlern" schlagen wir am liebsten unser Zelt auf.
Freiheit ist für uns immer öfter eine ruhige, stille Sache.
Früher war es eher eine in die Luft gereckte Faust und ein lautes, energiestrotzendes "Rock´n´Roll!".
Krad-Vagabunden-Leben in Corona-Zeiten
Eine 10.000-km-Zwischenbilanz.
Wir sind noch nie im Leben mit solch leeren Fähren gefahren.
Dieses Fahrzeugdeck hatten wir komplett für uns alleine.
Die beiden Schwedenfähren wirkten fast wie Geisterschiffe angesichts einer Auslastung von gerade mal 10 bis 20%.
Das Bild ist im übertragenen Sinne symptomatisch für viele Länder und Bereiche des Tourismus diesen Sommer.
Während die Corona-Angst und die Schnelligkeit/Unberechenbarkeit der Grenzöffnung/-schließungen und anderer bürokratischer Maßnahmen zu einem Boom heimatnaher Urlaubs-Regionen geführt hat, ist der
internationale Tourismus vergleichsweise gering bis tot.
Sahen wir Anfang Juni in Schweden noch hin und wieder mal Deutsche, waren es zum Ende unserer einmonatigen Etappe fast keine mehr. Reisende aus anderen Ländern? Nahezu Fehlanzeige.
Einerseits nerven uns die geschlossenen Grenzen. Wie gerne wären wir beispielsweise vom Norden Schwedens nach Norwegen rüber, dessen Grenzen sich jedoch erst drei Wochen später öffnen sollten. Wie
gerne würden wir die EU und den Schengenraum verlassen. Aber das erscheint derzeit nahezu aussichtslos.
Andererseits empfinden wir die schnellen Veränderungen der Lage/ Einreisebestimmungen als spannend, was zumindest aus bürokratischer Sicht aus einer eher unabenteuerlichen EU-Tour eine strategische
Herausforderung nach unserem Geschmack macht.
Der wichtigste Aspekt in unserer Wahrnehmung ist jedoch, dass man dieses Jahr die historische Chance hat, manch Populäres ohne die sonst üblichen Touristenmassen zu erleben, was uns viel wert ist.
Seit Anfang des Monats sind wir nun durch die östlichen EU-Länder in Richtung unseres zweiten Reiseschwerpunkts unterwegs: Bulgarien und Griechenland.
Hier im Osten sind die Preise übrigens deutlich niedriger als in Schweden, das nur für begrenzte Zeit, mit Enthaltsamkeit und viel Kostendisziplin auch nur annähernd mit unserem üblichen Langzeit-Reise-Budget vereinbar war.
Dass im Balkan, Bulgarien und Rumänien Corona gerade "Fahrt aufnimmt" und Griechenland ein lästiges Testverfahren mit blöden Begleitaspekten eingeführt hat, sind zwei Faktoren, die auch unser
nächstes Zielgebiet mit einem Fragezeichen versehen.
Aber so ist das nun mal dieses Jahr. Nichts ist sicher und die Halbwertzeit jeglicher Planung kurz.
Wir nehmen es, wie es kommt, sind flexibel und versuchen, diesem ganzen Schlamassel gute Seiten und unsere Form von Lebensqualität abzutrotzen.
In diesem Sinne: Auf die Freiheit und das Fernweh in schwierigen Zeiten!
Polarkreis 4/6✔️
In sechs Ländern kann man den Polarkreis per Krad überqueren. Wir haben es in vier bisher getan: Alaska (USA), Russland, Finnland und nun auch in Schweden.
Norwegen wird sicher eher früher als später folgen. Aber ob wir die kanadische Polarkreisüberquerung eines Tages noch nachholen, steht in den Sternen.
Gruss aus der Mitternachtssonne!
Ende Juni
Auf der Wilderness Road in Nordschweden durchqueren wir letzte Schneefelder, die zwar teilweise noch mehrere Meter hoch sind, aber rasant abtauen bei sommerlichen Temperaturen und Sonnenschein fast rund um die Uhr.
21.06.
Weiße Nächte nennt "der Russe" das Phänomen, dass es in nördlichen Gefilden zu dieser Jahreszeit nachts nicht dunkel wird.
Hier in Mittelschweden geht derzeit die Sonne gegen 23:00 unter und um 3:00 schon wieder auf. Die vier Stündchen dazwischen wird es aber auch nicht stockfinster, sondern lediglich dämmrig.
Je näher wir dem Polarkreis kommen, desto stärker wird das Phänomen. Dort ist die Sonne heute Nacht zum Sommeranfang gar nicht untergegangen.
Unseren Schlaf beeinträchtigt die Dauerhelligkeit wenig. Dafür hat man als im Freien lebender Mensch praktische Vorteile, die wir zu schätzen wissen.
Badepause!
An Seen mangelt es in Schweden wahrlich nicht.
Dafür haben sie zumindest im Süden scheinbar kaum Flüsse.
Schotter deluxe.
Viele kleine Straßen sind in Schweden nicht asphaltiert, fahren sich aber sehr geschmeidig. Auf ihnen die seen- und waldreiche Landschaft zu durchstreifen, ist wegen ihres exzellenten Zustandes und
des sehr spärlichen Verkehrs ein entspanntes Vergnügen.
PS: Schotterpiste ist nicht offroad. Der Begriff wird im deutschsprachigen Raum oft fälschlich verwendet, weil wir daran gewöhnt sind, dass bei uns fast jede Strasse geteert ist.
04.06.2020
Wir sind zurück im Vagabunden-Modus!
Eigentlich wollten wir jetzt schon seit zwei Monaten auf STANs-Tour sein und nun durch eines der tollsten Motorrad-Reise-Gebiete der Welt fahren: das Pamir-Gebirge.
Uns von diesem Abenteuer Stück für Stück, zumindest vorerst, zu verabschieden, war emotional eine harte Sache und auch beruflich und organisatorisch mit vielfältigen Konsequenzen verbunden. Zum Glück hatten wir zum ersten Mal für eine Fernreise unsere Wohnung nicht gekündigt und Simon konnte sich mit Monatsverträgen auf der Arbeit weiter "durchhangeln". Für mich waren die letzten zwei Monate beruflich vor allem von Negativem verschiedenster Art geprägt.
Aber wir versuchen, das Beste aus der Lage zu machen. Alternativ geht´s nun erstmal für ein paar Wochen nach Schweden. Sollte Norwegen Mitte Juli aufmachen, was alles andere als sicher ist, dann setzen wir unsere Reise dort fort. Ansonsten vielleicht in Bulgarien und Griechenland oder sonstwo in Europa. Wir haben keine feste Agenda und können im Rahmen des derzeit eingeschränkt Möglichen spontan machen, was wir wollen. Wenn´s gut läuft, treiben wir uns bis Herbst auf unserem Heimatkontinent rum bevor wir dann wieder ins sesshafte Leben zurückkehren.
PS: Das Foto ist nicht von heute, sondern ein acht Jahre altes aus Australien. Allerdings sehen Krad, Ausrüstung und Fahrer aktuell kaum anders aus.
Da wir bis Herbst 2020 "on the road" sind, läuft derzeit der Verkauf unsere Bücher exklusiv über Amazon.
Krad-Vagabunden-Bücher auf Amazon
Unser Bekleidungs-Shop bei Spreadshirt läuft wie gewohnt weiter.
März 2020:
Ostern sollte es losgehen: Für ein halbes Jahr wollten wir die STANs und den Pamir unter die Räder nehmen. Auch wenn wir so eine Reise nicht zum ersten Mal machen, so steckt da doch einiges an Vorbereitung drin - neben der Tourplanung im engeren Sinne, auch das berufliche Timing, Krankenversicherung, Visa und vieles mehr.
Als die ersten Meldungen zum neuen Corona-Virus kamen, hatten wir schlagartig ein Flashback: 2009 platzte so mancher Fernreisetraum wegen Schweine- oder Geflügelpest - ich weiß nicht mehr, welche es war. Grenzen wurden damals dicht gemacht, zu denen es für einige keine Alternativroute gab. Wir waren damals noch Fernreise-Anfänger und nur insofern betroffen, als dass sie uns von Georgien damals um ein Haar nicht mehr in die Türkei zurück gelassen hätten. Ein kulanter Arzt korrigierte unsere Fieberwerte bei der Untersuchung einfach durch ein beherztes Herunterschütteln des altmodischen Quecksilber-Thermometers, um unter den für die Einreise vorgeschriebenen Grenzwert zu kommen mit den lapidaren Worten "ist ja auch ein heißer Tag heute".
Diesmal kommen wir nicht so glimpflig davon. In den ersten Wochen der Krise haben wir noch als Reaktion auf jede Reiserestriktion in unserem Zielgebiet Alternativpläne geschmiedet. Aber irgendwann merkten wir, dass dies angesicht der rasanten Entwicklung keinen Sinn mehr machte. Mittlerweile sind die Grenzschließungen ja auch bei uns hier angekommen und an Reisen - egal wohin - ist erstmal nicht zu denken.
Simon hat nun erstmal ihren Zeitarbeitsvertrag bis Ende April verlängert - u.a. auch, um krankenversichert zu sein. Mal schauen, wie dann die Lage ist. Viel Hoffnung haben wir aber nicht.
Neben der hochwahrscheinlich geplatzten STANs-Tour und vielen daran hängenden Widrigkeiten ist das Ganze für mich auch noch ein beruflicher GAU aus mehreren Gründen.
Bleibt nur abzuwarten und zu hoffen...
Der Kola-Highway: Die 1.600 km lange Fernstraße führt von St. Petersburg vorbei an den zwei größten Seen Europas, über den nördlichen Polarkreis, durch Murmansk, passiert die Barentssee und die Kola-Halbinsel und endet an der norwegischen Grenze, von wo es nur noch einen Katzensprung nach Slettnes, dem nördlichsten Straßenpunkt des europäischen Festlandes ist.
Spannender Faktor unseres vierwöchigen Tripps in den hohen Norden Russlands: die weißen Nächte. Großteils hatten wir 24-Stunden-Tageslicht - eine sehr interessante Erfahrung. Ebenfalls "Interessant" waren die Massen an stechenden Insekten, die beim Zelten um diese Jahreszeit dort über Bushcamper herfallen. In der Intensität haben wir sowas nirgends auf unsere Weltumrundung oder einer anderen (Fern-)Reise je erlebt.
Den ausführlichen Tourbericht, inklusive Möglichkeit zum GPS-Daten-Download gibt es hier: Kola-Highway
Dieser Superlativ ist wie vieles im Kaukasus: kompliziert und strittig.
All die regionalen Konflikte, die schwierige politische Lage und die damit einhergehenden bürokratischen Mühen für Besucher sind Gründe dafür, dass dieser wundervolle Teil der Erde weit davon entfernt ist, von Touristen überlaufen zu sein.
Wer in Georgien, Armenien, Aserbaidschan und Russland unterwegs ist, darf sich noch vielerorts als Entdecker fühlen, ohne dass es an einfacher und vor allem preiswerter Infrastruktur für Individualreisende gänzlich mangeln würde.
Auf unserer sechsmonatigen Tour hat uns diese spannende Region an der Grenze von Europa zu Asien in ihren Bann gezogen mit grandioser Bergwelt, viel unberührter Natur, fremder Kultur, oftmals blutiger Geschichte und nicht zuletzt durch gastfreundliche Menschen, die sich über Fremde noch ehrlich freuen.
Die spannende Geschichte zu unserer sechsmonatigen Reise durch die Kaukasus-Region gibt es live als Multimediavortrag, als Taschenbuch und Ebook in allen gängigen Formaten direkt hier bei uns im Shop.
Sowohl das Taschenbuch als auch das Ebook sind durchgängig farbig bebildert - dadurch haben die Fotos Textbezug, so wie man das ja auch online heutzutage gewöhnt ist.
Taschenbuch: 336 Seiten, Din A5
200 Fotos, inklusive 8 Landkarten.
Außerdem gibt es die Möglichkeit, alle unsere Wegpunkte (Lost Places, Foto-Spots/Sehenswertes, Unterkünfte, Bush-Camping-Spots, etc.) als GPS-Dateien runterzuladen.
Leseprobe gefällig?
Prolog
„DAS IST DER FEIND!“ brüllt der aserbaidschanische Offizier zum ich-weiß-nicht-wie-vielten Mal und starrt uns böse dabei an, um seinen impliziten Vorwurf, wir würden mit besagtem Feind sympathisieren oder sogar kollaborieren, auch mimisch zu unterstreichen. Mir liegt eine schnippische Bemerkung auf der Zunge, aber das Engelchen in meinem Kopf, das schon langsam heiser wird, ruft mir mit der des Majors ebenbürtiger Vehemenz zum zigsten Mal zu: „Ruhig bleiben, reuig wirken und jegliche Gegenrede runterschlucken“, was nicht gerade meine stärkste Disziplin ist, wie auch meine Freundin Simon nur allzu gut weiß, deren flehentlichen Blick ich von meiner Seite her erhasche.
Vor dem sich zunehmend in Rage geifernden Kommandeur der Garnison liegen unsere Smartphones und mein Laptop, die wir zähneknirschend mit unseren Passwörtern entsperren mussten, damit sie auf verbotenes Material durchsucht werden konnten. Dass eben diese Suche höchst dilettantisch ausfiel und eher den Fokus auf privaten Fotos hatte, erfüllte uns mit stiller Dankbarkeit und Hoffnung. Denn zu finden gäbe es reichlich, was uns wirklich in Schwierigkeiten bringen könnte.
Horrorgeschichten von anderen Reisenden schießen mir durch den Kopf, die in ähnlichen Situationen anderswo auf der Welt von übereifrigen, allmächtig agierenden Sicherheitsorganen all ihrer Daten beraubt wurden durch digitale Löschung oder Konfiszierung ihrer Geräte.
„Selber schuld“ höre ich das verfluchte Engelchen mir in meinem Kopf vorhalten, während das Teufelchen nur süffisant lächelt und „Wir wollten doch Abenteuer haben“ nuschelt.
Da ist in der Tat was Wahres dran, auch wenn das so nun wirklich nicht gedacht war.
Lust, mehr zu lesen?
Hier gibt´s die komplette Geschichte: Abenteuer Kaukasus - als Taschenbuch, eBook oder Multi-Media-Vortrag
Warum sich mit nasskaltem Winterwetter herumquälen, wenn man in wärmere Gefilde entfliehen kann?
Wir haben die Winterflucht geprobt und für sechs Monate die Iberische Halbinsel und Marokko unter die Räder genommen: Wenig Niederschlag, milde Temperaturen, erhebliche saisonale Preisvorteile, tolle Strecken, grandiose Landschaften und spannende Sehenswürdigkeiten, die man zu dieser Jahreszeit weitgehend unbehelligt von den im Sommer üblichen Touristenmassen genießen kann.
In unserem neuen Buch und Multimediavortrag geht es neben den Vor- und Nachteilen einer Winterflucht und den kulturellen und landschaftlichen Highlights der drei Länder auch ums Low-Budget- Reisen, um das Leben als digitaler Nomade (unterwegs arbeiten) und um Skuriles, Morbides und „Lost Places“ in Form von Ruinen, Geisterstädten, alten Minen und Schiffswracks.
Die Geschichte zu unserer sechsmonatigen Winterflucht gibt es als live Multimediavortrag, Taschenbuch und Ebook in allen gängigen Formaten direkt hier bei uns im Shop.
Sowohl das Taschenbuch als auch das Ebook sind durchgängig farbig bebildert - dadurch haben die Fotos Textbezug, so wie man das ja auch online heutzutage gewöhnt ist.
Taschenbuch: 320 Seiten, Din A5
Übersichtslandkarten machen unsere Route nachvollziehbar. Außerdem gibt es die Möglichkeit, alle unsere Wegpunkte (Lost Places, Foto-Spots/Sehenswertes, Unterkünfte, Bush-Camping-Spots, etc.) als GPS-Dateien runterzuladen.
Leseprobe 1:
Prolog
Winterflucht – heute bekommt das Motto unserer Reise eine dramatische Note. Ein plötzlicher Wintereinbruch mit drastischem Temperatursturz und Schnee und Eisregen im Gepäck hat uns von einem Tag auf den nächsten die Überquerung des Hohen Atlas verdorben und uns in der Hoffnung, dem fiesen Wetter davon zu fahren, zu einem eiligen, viele hundert Kilometer langen Umweg getrieben. Was für manch Einen eine Strafe wäre, empfinden wir als schönen und entspannenden Teil unseres Krad-Vagabunden-Lebens. Reisen ist für uns nicht nur das Erleben von landschaftlichen und kulturellen Highlights, sondern auch das „on the road“ Sein in seiner essentiellen, unspektakulären Form.
Die Sonne schickt ihre ersten Strahlen über den Horizont und die Quecksilbersäule kämpft mit der Null-Grad-Marke. Durch den eisigen Fahrtwind fühlt es sich jedoch weit kälter an. Linker Hand erstreckt sich schier endlos das Bergmassiv des Atlas mit seinen weißen Gipfeln. Vor uns zieht sich das graue Asphaltband der Landstraße nahezu kurvenfrei durch die braune Geröllwüste. Keine Siedlung bremst unsere Fahrt. Menschen, Ziegen und Kamele sind nur sporadisch und in großen Abständen in der Landschaft verstreut. Ödes Kilometerfressen für den Einen, entspanntes, fast schon meditatives Dahinrollen für uns. Die Gedanken fangen an zu wandern. Vier Monate sind wir bereits auf Winterflucht und nicht nur wettertechnisch können wir uns wahrlich nicht beklagen. Kaum ein Tag, an dem das Thermometer nicht wenigstens für kurze Zeit die 20-Grad-Marke geknackt hat oder ihr zumindest nahe gekommen ist. Das Symbol für pralle Sonne ist unser Standardanblick beim Check des Wetterberichtes geworden. Regen und Schnee haben wir nur in homöopathischen Dosen abbekommen. Kurzum, es läuft in dieser Hinsicht par excellence. Als wir letzten Herbst aufbrachen, hatten wir so viel Glück nicht mal zu hoffen gewagt, auch wenn natürlich die Aussicht auf weit besseres Wetter als in der winterlich grauen Heimat unsere Hauptmotivation für diese Reise war...
Leseprobe 2:
Kettensägen-Pantomime
Ich liebe Pantomime. Ich könnte es mir einfach machen mit dem Übersetzungsprogramm auf meinem Smartphone oder einem Foto aus dem Internet, aber mir macht es meistens viel mehr Spaß, Dinge pantomimisch zu erklären. Heute besteht mein Rateteam aus einer einzigen Person, dem Besitzer des Eisenwarenladens. Mein schwungvolles Anwerfen der imaginären Kettensäge und ein von BRRRRRRMMMMM begleitetes Zersägen seiner Ladentheke, ergänzt durch „Lubricante“ und einem fragenden Gesichtsausdruck meinerseits, führt nach Bruchteilen von Sekunden zu einem strahlenden Lächeln beim Quizgewinner und kurz danach zu einem ebensolchen bei mir, als ich das gewünschte Kettensägenöl für die automatischen Kettenöler an unseren Motorrädern in der Hand halte ...
Lust, mehr zu lesen?
Hier gibt´s die komplette Geschichte: Winterflucht - als Taschenbuch und Ebook
Unsere Reisebericht RIESENGEBIRGE ist online - inklusive GPS-Daten-Download.
Die Bikerhöhle Pekelne Doly, in der man mit dem Motorrad bis an die Poleposition vor der Theke fahren darf, ist eines der Highlights dieser Tour.
Neuer Tourbericht: EISEN, KOHLE, BLUT
Industriekultur und Maginotlinie – im Grenzgebiet von Luxemburg und Frankreich gibt es Vergangenes, Verfallenes und Morbides en masse zu entdecken. Aber wer mit offenen Augen fährt, entdeckt auch vielerorts die Wurzeln der europäischen Gemeinschaft.
Ausführlicher Tourbericht mit vielen Bildern und Möglichkeit zum GPS-Daten-Download in unserer Rubrik "Touren/Fernreisen": Eisen, Kohle, Blut
Kreuzau, Deutschland, Oktober 2018
Wir haben ein neues Zuhause gefunden!
Vielen Dank an alle Freunde und Sympathisanten, die einmal mehr großartig Solidarität und Zusammenhalt demonstriert haben.
Danke fürs Weitersagen, danke für all die Angebote, danke fürs Daumen drücken und danke fürs Mutmachen!
Unsere neues "Basecamp" heißt Kreuzau!
Für alle, die jetzt denken "wo zur Hölle ist das denn?": Halbe Strecke zwischen Köln und Aachen auf´m platten Land, aber nur fünf Minuten von der kurvenreichen Eifel entfernt. Oder um eine Landmarke zu benutzen, die in den letzten Wochen beachtliche mediale Aufmerksamkeit erfahren hat: 20 km südlich vom Hambacher Forst. Wichtig war für uns neben Klima (nicht wie in der Eifel, sondern warm und trocken!) und Nähe zu unseren "Bezugspunkten" auch dass der Ort mit K anfängt, damit unsere K-Kennzeichen weiter passen.
Damit ist auch gleichzeitig die Projektampel fürs neue Buch auf Grün gesprungen: Keller und Garage bieten genug Platz, um das neue Buch in ausreichenden Mengen aufzunehmen und die Post ist fußläufig zu erreichen.
In wenigen Wochen mehr dazu.
„Prima Abkürzung“ war mein trotziges Urteil zu dieser morastigen Piste, auf der wir schon 10 km geschafft und nur noch 250 vor uns hatten. Simons subtile Körpersprache schien mir in diesem Moment allerdings auf Kritik an meiner genialen Routenwahl hinzudeuten, durch die wir immerhin stolze 35 km im Vergleich zur Asphaltstrecke gespart hätten.
Als uns kurz danach vier zwillingsbereifte Monster-Traktoren entgegenkamen, die die Piste zu einem Acker verwandeltet hatten, habe ich der Meuterei stattgegeben.
Russland, Ende September 2018
Die Mutter-Heimat-Statue in Wolgograd schlägt sie alle!
In den letzten sechs Monaten haben wir in den Kaukasus-Ländern viel Monumentales aus Sowjetzeiten bestaunt, aber nichts kann mit der Stalingrad-Gedenkstätte mithalten, die neben "Mutter Heimat" noch
viele weitere grandiose Skulpturen und Reliefe zu bieten hat. Sehr beindruckend!
Russland, Mitte September 2018
Kurvenräuber, die sich um eckig gefahrene Reifen sorgen, würden in Kalmückiens Steppe vermutlich panisch werden.
Der Fernreisende bleibt da gelassen und genießt die Weite. Der Weg ist unser Ziel und der erfreuliche Mangel an Menschen gleicht den an Kurven locker aus.
Russland, Mitte September 2018
Manche Tage fangen einfach schon besser an als andere!
Gruß vom Kaspischen Meer, Derbent, Dagestan, Anfang September 2018
Touristenfreie Zone!
In die moslemisch geprägten russischen Kaukasus-Republiken Inguschetien, Tschetschenien und Dagestan verirrt sich kaum ein westlicher Reisender.
Umso herzlicher und überschwenglicher fallen die Reaktionen der Einheimischen aus!
Grosny, Tschetschenien, Anfang September 2018
Der russische Nord-Kaukasus hat manche Überraschung zu bieten!
Laut Wikipedia bringt es die steilste Straße der Welt auf 35% Gefälle. Die hier hatte wohl eher 5,7. Allerdings sind eigentlich weder in Russland noch in Deutschland Steigungsangaben mit Nachkommastellen üblich und auch aus der Gegenrichtung wurde vor diesem Weltrekord gewarnt. Zu gerne wüßten wir die Geschichte, die dahinter steckt.
Simon vermutet den Alkoholgehalt des örtlichen selbstgebrannten Vodkas hinter der Angabe.
Russland, Ende August 2018
Im Schlamm spielen macht großen und kleinen Jungs Spaß.
Der Racker mit seinem Fahrrädchen hat uns auf der Tour von Mestia nach Ushguli durch sein Dorf eskortiert.
Georgien, Ende Juli 2018
Wenn´s einfach zu heiß ist für vorsichtige Flußdurchfahrten...
In den zwei Monaten, die wir jetzt hier im Kaukasus sind, gab es kaum einen Tag, an dem das Quecksilber nicht bis 30 oder 40 Grad geklettert wäre.
Wir sind übrigens jetzt übrigens zum dritten mal in Georgien, das aufgrund der schwierigen politischen Lage hier unten unser "Dreh- und Angelpunkt" für diese Tour ist.
Mitte Juli 2018
Was uns an Armenien besonders gut gefällt: Lost Places, Industrieruinen, Verfallenes und Verrostetes an jeder Ecke. Ein spannendes Land, nicht nur in dieser Hinsicht.
Früher war unser Ideal eines guten Samstags Abends eine gerammelt volle Punkrockbar, heute fühlen wir uns in freier Natur fernab anderer Menschen genauso wohl.
Armenien, Mitte Juni 2018
"Außen hui, innen pfui" ist eine in meiner Heimat gängige Redewendung.
Dieses kitschig-romantische Foto entstand in Sumqayit, einer Stadt, die vor zwölf Jahren einer Studie zufolge die verseuchteste der Welt war.
Seither hat sich hier angeblich einiges getan in Sachen Umweltschutz. Auf alle Fälle geben sie sich an der oppulenten Strandpromenade mächtig Mühe, ein positives Image zu vermitteln.
Aserbaidschan, Anfang Juni, 2018
Wo schneebedeckte Berge und Wolken verschmelzen: Der Kleinen Kaukasus hat uns prima gefallen, auch wenn uns das Militär im Grenzbereich zu Armenien einige mal den Weg verwehrt hat.
Nun sind wir umso gespannter auf den Hohen Kaukasus im Norden.
Aserbaidschan, Ende Mai
Ich vermute, es war weniger die Begeisterung für die Technik dieses alten Lasten-Trikes russischen Ursprungs, als vielmehr die Vorstellung, wieviele Tiere Simon damit „retten“ könnte, die zu
diesem fröhlichen Gesichtsausdruck geführt hat.
Aufgenommen übrigens am südlichsten Punkt unserer Reise - an der aserbaidschanisch-iranischen Grenze.
Aserbaidschan, Ende Mai 2018
Seit Jahren haben wir uns über keinen Stempel im Pass mehr so gefreut wie über den grünen auf dem Foto = den Ausreisestempel von Georgien, durch den die Einreise nach Aserbaidschan möglich
wurde.
Die Vorgeschichte zur Zitterpartie an besagter Grenze: Vor ein paar Wochen sind wir legal mit Personalausweis in die Türkei eingereist, um die wenigen freien Stellen in unseren Reisepässen zu
schonen. Die schwinden nähmlich bei uns stets viel zu schnell dahin.
Als wir dann von der TR nach Kleinaserbaidschan ausreisen wollten, haben uns die Türken nicht rausgelassen, weil sie angeblich Persos nicht bearbeiten könnten. Notgedrungen haben wir diese Etappe
dann übersprungen und sind direkt nach Georgien weiter. An der Grenze war das Auschecken mit Perso auf türkischer Seite dann auch gar kein Problem. Da die Georgier aber ein gemeinsames IT- System mit
den Türken haben, mußten wir in GE auch wieder mit Persos einchecken und bekamen eine Stempel auf den türkischen Zettel. Unser Problem war damit nur vertagt, aber nicht gelöst. An der
aserbaidschanischen Grenze mußte nun eine Lösung her, da die Visa auf den Reisepass bezogen waren. Kurzerhand hat der nette georgische Beamte uns mit Perso ausgecheckt, die Reisepässe anschließend
gescannt, mutmaßlich ins System aufgenommen und uns dann noch einen grünen Ausreisstempel reingemacht - ganz nebenbei auch noch in ein winziges freies Eckchen gequetscht, so wie der Vielreisende sich
das wünscht.
Und jetzt sind wir wieder ganz regulär im Rennen.
Mitte Mai, 2018
Der gestrige Bushcampingspot in Georgien hatte faunamäßig einiges zu bieten: Zwei Wasserschlangen, Dutzende von Wasserschildkröten und Tausende von laut quakenden Fröschen. Aber diese entdeckungsfreudige Jungkatze war das Beste. Die krabbelte überall auf den Krädern und im Zelt rum.
An der Grenze zu Aserbaidschan, Mai 2018
Ob meine kindliche Faszination für Berufe wie Schiffsschaukelbremser und Kirmes-Job-Angebote a la "Junger Mann zum Mitreisen gesucht" etwas mit meiner Partnerwahl als Erwachsener zu tun hatten?
Batumi, Georgien, Mitte Mai 2018
In Sachen Fortschritt hinkt der Osten der Türkei mächtig hinter her. Dafür hat er andere Dinge zu bieten: Tolle Landschaft, viel Natur und erfreulich spärliche Besiedelung.
Leider hatten wir die letzte Woche durchwachsenes bis mieses Wetter, was den Genuss etwas getrübt hat.
Anatolien, Türkei, Mitte Mai 2018
Neulich beim Bushcamping am Euphrat.
Der Grashüpfer hat mit Begeisterung am rotweindurchweichten Halsettiket der Flasche geschleckt und war danach voll und voll zutraulich - ist auf uns beiden rumgekrabelt, hat sich von Simon füttern
lassen und hat uns immer wieder übermütig gezwickt. Ich will nicht wissen, wie´s dem kleinen Burschen am Folgetag nach seinem ersten richtigen Suff ging.
Türkei, Anfang Mai 2018
Eigentlich wollten wir diesmal nicht durch Kappadokien fahren, aber dann waren die Heissluftballons „plötzlich“ doch wieder auf unserer Route.
Lohnt sich immer wieder aufs Neue!
Türkei, Anfang Mai 2018
Für schlappe 2 EUR bringt uns die Fähre von Europa über die Dardenellen nach Asien - übrigens unser dritter Kontinent in drei Monaten. So flott haben wir die Erdteile auf der Weltreise nie gewechselt.
Ende April 2018
Warum ich Simon liebe?
Natürlich weil sie in allen Lebenslagen eine Hausfrau ohne Fehl und Tadel ist...
...und aus ein paar anderen, weniger seriösen Gründen auch noch.
Griechenland, Ende April 2018
Anfang April, 2018
Für die nächsten sieben Monate werden wir den Kaukasus unter die Räder nehmen.
Die Route ist nur eine schematische Darstellung, um einen groben Überblick zu geben.
Hin- und Rückfahrt sind von untergeordneter Bedeutung für uns und werden relativ flott gemacht.
Der Schwerpunkt der Reise liegt klar auf dem Zielgebiet: Georgien, Armenien, Aserbaidschan und den russischen Kaukasus-Republiken.
Nach der Reise ist bekanntlich vor der Reise.
Kräder fürs Kaukasus-Halbjahr wieder fit zu machen, ist nur eine von vielen Sachen, die beim kurzen Heimat-Zwischenstopp erledigt werden müssen.
Deutschland, März 2018
Unser Winterflucht neigt sich ihrem Ende zu. Endspurt zur Heimat-Stippvisite, um die Motorräder für das nächste halbe Jahr im Kaukasus wieder fit zu machen, Visa zu beantragen und dem Arbeitsberg zu Leibe zu rücken.