Länder-Infos Bergkarabach
Bergkarabach (Engl.: Nagorno-Karabakh, Armenisch: Arzach / Artsach) ist völkerrechtlich kein anerkanntes Land.
Das Auswärtige Amt weist auf die Gefährdungslage im unmittelbaren Grenz- bzw. Waffenstillstandslininen-Bereich mit Aserbaidschan hin und darauf, dass es in Bergkarabach ggf. nicht tätig werden darf. Desweiteren wird erwähnt, dass der Besuch Bergkarabachs aus Sicht Aserbaidschans, zu dem es völkerrechtlich nach wie vor gehört, eine Straftat ist. Daher ist von Reisen nach Aserbaidschan abzuraten, wenn man nachweislich in Bergkarabach war (z.B. durch „Spuren“ im Internet, etc.).
Details siehe: https://www.auswaertiges-amt.de/de/ReiseUndSicherheit/aserbaidschansicherheit/201888
Abgesehen von diesen vollkommen korrekten Punkten, ist eine Reise nach Bergkarabach und die armenisch besetzten Gebiete jedoch nach unserer Erfahrung pragmatisch unproblematisch.
Ein-/Ausreise/Visum + Kfz-Einfuhr
Es gibt keine Grenzübergänge zu Aserbaidschan und Iran. Man kann nur von Armenien aus einreisen.
Zwei offizielle „Grenzstationen“: N39°35.610' E46°32.170' und N40° 3.711' E46°05.390'
Dort muss man den Reisepass und den Fahrzeugschein aushändigen und die Daten werden im Computer erfasst.
Es gibt keine armenische Grenzstation, d.h. das armenische Visum läuft einfach weiter und man bekommt von denen auch keine verräterischen Stempel in den Pass, der in Aserbaidschan ggf. zu Problemen bei der Einreise führen könnte.
Das Visum holt man sich dann in Stephanakert, der Hauptstadt Bergkarabachs in diesem Büro:
N39°49.267' E46°45.556'
Hat bei uns ca. 15 Minuten gedauert und lief sehr freundlich und professionell ab: Man bezahlt 3000 AMD (ca. 5 EUR), für die man eine Quittung bekommt und muss ein Formular auf Englisch ausfüllen, dessen wichtigster Punkt aus unserer Sicht die geplante Route ist. Daher sollte man entsprechende Streckenpunkte schon vorher raussuchen.
Sodann bekommt man ein Visum für maximal 21 Tage auf einem separaten Blatt Papier (längere Visa sind auch möglich, kosten aber mehr) und eine Streckenfreigabe in Form eines separaten Blattes, auf dem alle erlaubten Orte gelistet sind.
Die Streckenfreigabe wurde einmal auf unserer Tour durch BK an einem Polizeicheckpoint kontrolliert.
Sie wird bei der Ausreise vom Grenzposten einkassiert.
Kfz-Versicherung
Hat keinen an der Grenze interessiert. Unklar, ob armenische Kfz-Versicherung, die man ja bei der Einreise nach Armenien abschließen muss, in Bergkarabach gilt.
Verkehr
Die Verkehrsdichte ist landesweit gering und das Verhalten der Verkehrsteilnehmer das besonnenste und rücksichtsvollste von allen Kaukasusländern.
Anzahl Strafmandate/Bullenkontrollen
Wir sind nur ein einziges mal von der Polizei an einem Checkpoint angehalten worden. Dabei ging es nicht um eine allgemeine Verkehrskontrolle, sondern um unsere Routenfreigabe.
Landkarten
Die Reise Know-How Landkarte Armenien* hatte für Bergkarabach ein sehr gute Straßenabdeckung (Asphalt/Pisten) und umfassende Markierungen für Sehenswürdigkeiten.
GPS
OSM-Karte: http://garmin.openstreetmap.nel/
Gute Straßenabdeckung (Asphalt/Piste), für regionale Verhältnisse passable Kategorisierung der Straßen und deutlich umfangreichere POI-Datenbank als für ARM und AZ (z.B. sehr viele Tankstellen).
Eine umfangreiche GPS-Daten-Sammlung gibt es als Bonus zu unserem BuchAbenteuer Kaukasus - eine Reise zu den höchsten Bergen Europas
(Wild) Campen
Reguläre Campingplätze gibt es in Bergkarabach nicht.
Vielleicht erlauben einzelne B&B / Guesthouses das Zelten im Garten?
Möglichkeiten zum Wildzelten gibt es reichlich. Allerdings sollte man davon in der Nähe der Grenze Abstand nehmen.
Sicherheit:
Hinsichtlich Korruption und Kriminalität hatten wir keinerlei Erlebnisse.
In Grenznähe zu Aserbaidschan kommt es sehr oft zu Schusswechseln etc.
Die Scharfschützen unterscheiden angeblich nicht zwischen militärischen und zivilen Zielpersonen.
WIFI, Smartphone/Telefon
Unser Hostel hatte WIFI, das allerdings mehrfach zusammenbrach. Außerhalb von Stephanakert und Shushi dürfte es mit WIFI dünn aussehen.
Armenische SIM-Karten funktionieren in Bergkarabach nicht.
Tanken/Benzin
Die Benzinpreise lagen meistens 20 AMD über den Armenischen:
91 Oktan = Regular: 470 AMD (ca. 0,85 EUR) und 95 Oktan = Premium: 490 AMD (ca. 0,90 EUR)
Im Norden ist Regular teurer (bis zu 550 für 91er) und Premium nicht überall erhältlich
Das Tankstellennetz ist ausreichend dicht. Auf den Pistenstrecken sollte man aber dennoch vorausschauend tanken.
Kosten
Die Preise für Lebensmittel sind etwas höher als in Armenien.
Hotels kosten ähnlich viel.
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Siehe: HELFT UNS
ABENTEUER KAUKASUS - EINE REISE ZU DEN HÖCHSTEN BERGEN EUROPAS
Der Superlativ der acht höchsten Gipfel Europas ist wie vieles im Kaukasus: kompliziert und strittig. All die regionalen Konflikte, die schwierige politische Lage und die damit einhergehenden bürokratischen Mühen für Besucher sind Gründe dafür, dass dieser wundervolle Teil der Erde weit davon entfernt ist, von Touristen überlaufen zu sein. Wer in Georgien, Armenien, Aserbaidschan und Russland unterwegs ist, darf sich noch vielerorts als Entdecker fühlen, ohne dass es an einfacher und vor allem preiswerter Infrastruktur für Individualreisende gänzlich mangeln würde.
Auf unserer sechsmonatigen Tour hat uns diese spannende Region an der Grenze von Europa zu Asien in ihren Bann gezogen mit grandioser Bergwelt, viel unberührter Natur, fremder Kultur, oftmals blutiger Geschichte und nicht zuletzt durch gastfreundliche Menschen, die sich über Fremde noch ehrlich freuen.
Als Ebook, Taschenbuch (auf Wunsch mit Widmung) und als Multimediavortrag.
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